Hund im Herbst 2025: Tipps für Spaziergänge, Ernährung & Fellwechsel

Der Herbst bringt für Hunde große Veränderungen: Fellwechsel, Hormone und Verhaltensauffälligkeiten sind typisch für diese Jahreszeit. Viele Hundehalter bemerken jetzt, dass ihr Hund müder, gereizter oder gar aufgedrehter ist als sonst.

Findest Du den Herbst dieses Jahr auch so besonders? Die bunten Blätter, die klare Luft, diese Mischung aus letzter Wärme und erster Kühle. Herrlich, oder? Aber hast Du bemerkt, dass sich auch Dein Hund gerade anders verhält?

Der Herbst ist für Deinen Hund weit mehr als einfach nur eine Jahreszeit. Es ist eine Phase intensiver körperlicher und emotionaler Umstellungen. Während wir die goldenen Farben bewundern, läuft im Körper Deines Hundes ein komplexes Programm ab: Hormone schwanken, das Fell wechselt, und die gesamte Energie verschiebt sich.

In diesem Artikel erfährst Du, was genau mit Deinem Hund im Herbst passiert und wie Du ihn durch diese Zeit begleiten kannst. Und das nicht mit starren Trainingsplänen, sondern mit Achtsamkeit und echter Verbundenheit.

Warum sich Hunde im Herbst anders verhalten

Schauen wir uns doch einfach mal an, was im Herbst alles auf die Hunde einprasselt. 

Weniger Tageslicht löst den Hormonwechsel aus

Die jahreszeitlich bedingte Veränderung der Tageslichtlänge ist der Hauptauslöser für den Fellwechsel beim Hund. Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, produziert die Zirbeldrüse mehr Melatonin, was nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst, sondern auch den gesamten Stoffwechsel Deines Hundes.

Was das für Deinen Hund bedeutet:

  • Müdigkeit: Viele Hunde werden ruhiger und verschlafener
  • Verändertes Aktivitätslevel: Der Körper passt sich auf „Energiesparmodus“ an
  • Intensiverer Fellwechsel: Das Signal für dichtes Winterfell wird aktiviert

Der Fellwechsel: Mehr als nur lästige Haare

Der Fellwechsel im Herbst ist für Hunde ein natürlicher Prozess, bei dem das leichte Sommerfell gegen ein dichteres, wärmendes Winterfell eingetauscht wird. Aber dieser Prozess ist energieintensiv und kann 6 – 8 Wochen dauern.

Typische Anzeichen beim Herbst-Fellwechsel:

  • Massiver Haarausfall, besonders bei Rassen mit Unterwolle
  • Juckreiz und Kratzen (abgestorbene Haare pieken)
  • Manche Hunde wirken während dieser Phase unruhiger oder müder, da der Körper viel Energie benötigt, um das neue Fell aufzubauen
  • Trockene Haut oder Schuppenbildung

Warum das wichtig ist:

Der Fellwechsel ist Schwerstarbeit für den Körper. Dein Hund braucht jetzt mehr Ruhe und Nährstoffe, nicht mehr Action. Mehr Infos über den Fellwechsel findest Du in diesem Artikel vom Sommer 

Wenn Dein Hund außerhalb der Norm haart

Verliert das Tierchen außerhalb der gewöhnlichen Zeiten immer mehr Haare und wird das Haarkleid zunehmend dünner, so handelt es sich kaum um den saisonalen Fellwechsel. Hier empfehle ich dann doch den Gang zum Tierarzt oder Heilpraktiker. Meinetwegen auch zum Schamanen, wenn das Deine erste Wahl ist. Halt nicht die üblichen Tipps von der Hundewiese 😉

Warnzeichen:

  • Kahle Stellen
  • Extrem starker Juckreiz mit Wunden
  • Hautrötungen oder Entzündungen
  • Übel riechendes Fell
  • Verhaltensauffälligkeiten

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die kühleren Temperaturen und oft feuchte Herbstluft verändern nicht nur, wie sich Dein Hund fühlt, sondern auch:

  • Seine Bewegungslust
  • Die Geruchsintensität beim Schnüffeln (feuchte Luft trägt Gerüche besser)
  • Den Zustand seiner Pfotenballen und Haut

Erhöhte Wildaktivität

Im Herbst sind Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere besonders aktiv. Sie bereiten sich auf den Winter vor, markieren Reviere und sind auf Futtersuche. Für Deinen Hund bedeutet das:

  • Reizüberflutung durch intensive Gerüche
  • Höhere Aufregung beim Spaziergang
  • Mehr Impulskontrolle nötig

Bei Labbi, Beagle und Co., die eh ständig mit der Nase am Boden kleben, könnte man derzeit meinen, sie hätten Pattex an der Schnauze. Wenn dann hier auch noch läufige Hündinnen in Eurem Viertel unterwegs sind, wird’s schwierig, diese Schnüffelmonster von A nach B zu bewegen.

Zusammenfassend gesagt, wird die Umwelt für Deinen Hund jetzt im Herbst ganz schön bunt. Es prasseln viel mehr Reize auf ihn ein und ein normales Gassi kann momentan schon dazu führen, dass Dein Hund völlig überfordert ist. Meistens merkt man es bei jungen Hunden deutlicher, als bei den älteren Vertretern, die einfach schon wissen wie das mit den Jahreszeiten funktioniert. Daher: Stresse Deinen Hund jetzt nicht zusätzlich mit actionreicher „Auslastung“. 

Was das mit Deinem Hund macht: Körper, Hormone und Verhalten

Nachdem Du nun weißt, was die äußerlichen Veränderungen sind, schauen wir mal, was das für Hunde im Herbst innerlich auslöst. 

Hormonelle Achterbahn: Melatonin, Läufigkeit und das große Durcheinander

Im Herbst passiert hormonell richtig viel bei Hunden:

Melatonin steigt an:
Bei Dunkelheit wird die Melatoninproduktion angekurbelt, was den Fellwechsel anstößt und den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Melatonin macht müde und verlangsamt den Stoffwechsel. Es gibt Hunde, die kommen morgens schwer in die Gänge, oder sind nach dem Nachmittagsgassie zu nichts mehr zu gebrauchen. Wenn Du so einen Kandidaten Dein eigen nennst, dann gönn ihm einfach diese extra Mütze Schlaf. Mein Neid ist ihm sicher 😴🥱 

Läufigkeit im Herbst:
Viele Hündinnen werden im Herbst läufig, was das hormonelle Chaos noch verstärkt. Rüden in der Umgebung reagieren intensiver, und auch die Hündinnen selbst zeigen oft:

  • Verhaltensänderungen
  • Mehr Unruhe oder im Gegenteil: mehr Ruhebedürfnis
  • Verstärkte Emotionalität

Das Ergebnis:
Eine wilde Mischung aus „Ich bin hundemüde“ und „Ich drehe gleich durch“. Kein Wunder, dass Dein Hund gerade vielleicht nicht er selbst ist und Dich in den Wahnsinn zu treiben scheint. Er macht´s nicht extra und kann auch nur bedingt was dafür, wenn überhaupt. Appropos extra machen. Das tun die Fellmonster ja eh nie. Kannst Du auch gerne hier noch mal lesen Dein Hund will Dich ärgern? – Die Wahrheit hinter „absichtlichem“ Ungehorsam

Die 3 Herbst-Typen: Welcher ist Dein Hund?

Hunde reagieren sehr unterschiedlich auf die herbstlichen Veränderungen:

Typ 1: Der Schlafmützen-Hund 

  • Deutlich mehr Ruhebedürfnis
  • Weniger Spieltrieb
  • Schwerer aus dem Körbchen zu motivieren
  • Was er braucht: Licht tanken, sanfte Aktivierung, viel Verständnis

Typ 2: Der Gereizte

  • Schneller genervt von anderen Hunden oder Menschen
  • Kürzere „Zündschnur“
  • Mehr Rückzug oder distanzloses Verhalten
  • Was er braucht: Klare Strukturen, Ruheinseln, Abstand von Stressoren

Typ 3: Der Energiebündel

  • Wirkt aufgedrehter als sonst
  • Schwerer zur Ruhe zu bringen
  • Höheres Erregungslevel
  • Was er braucht: Entschleunigung, bewusste Pausen, keine zusätzliche Action

Schau genau hin: Zu welchem Typ gehört Dein Hund gerade? Und mal ganz ehrlich! Deckt sich das mit dem, was Du selbst gerade fühlst?

Wäre ich ein Hund, ich wäre ein Mischtyp aus 1 und 2. Ich komme morgens auch schwer aus dem Körbchen und mein Verhalten gegen nervige Menschen wird eher distanzlos 😂

Lieblings Tipps: So unterstützt Du Deinen Hund im Herbst

Und was macht man jetzt dagegen? Berechtigte Frage. Ich hab Dir hier mal meine Favoriten aufgelistet. 

Euer neues Herbst-Ritual: Ruhe für Dich und Deinen Hund

 Vielleicht hast Du gerade die Intention Deinen aufgekratzten Hund noch mal richtig auszulasten, da er ja anscheinend gerade voller Energie steckt. Ich empfehle Dir, es genau andersrum zu machen.

Wenn Ihr feste Lieblingsrouten für Eure Spaziergängen habt, dann lohnt es sich, dort bestimmte Orte zur Ruheinsel zu machen. Eine Bank, eine Waldlichtung, die kleine Wiese hinter dem Haus. Macht dort einfach mal Pausen, die nicht mit Erwartungen an einen von Euch verknüpft sind.

Entschleunigung statt Bespaßung

Wenn Dein Hund gerade hochfährt und aufgedreht ist, braucht er vermutlich keine zusätzliche Action durchs Ballwerfen. Wir wollen schließlich vermeiden, dass der Hund unter Adrenalin steht und möchten stattdessen, dass er die ganzen Eindrücke, die im Herbst auf ihn einprasseln gut verarbeiten kann. Das erreichen wir aber mit Ruhe und nicht mit hektischen Spaziergängen, auf denen wir noch mehr Adrenalinkicks hinzufügen.

Das gute alte Sprichwort

„In der Ruhe liegt die Kraft“

ist nicht durch Zufall entstanden. Wenn ich drüber nachdenke, würde ich darauf tippen, dass das irgendwann im Herbst entstand. 😊

Nein, ernsthaft. Ich kann es nicht oft genug sagen: Dein Hund braucht jetzt nicht mehr Action, sondern mehr Ruhe. Action fährt ihn nicht runter, sondern treibt sein Erregungslevel noch weiter nach oben. Ruhe hingegen hilft einem Hund sich selber besser regulieren zu können und dabei all die Gerüche und Veränderungen im Herbst zu verarbeiten. 

Herbst Tipps für entspannte Spaziergänge

Meine Herbst Tipps fürs Gassi sind schnell erzählt. 

  • Langsamer werden: Bewusst trödeln statt hetzen
  • Weniger Reize: Bekannte Wege statt neuer Abenteuer
  • Mehr Zeit lassen: Für Schnüffeln, Verarbeiten, Ankommen

Ja, mehr ist es nicht. Ich sage immer, Hundeerziehung ist keine Zauberei. Richtig, sie ist magisch, aber im Grunde simpel. Vielleicht ist ja gerade das, das Zauberhafte daran?

Licht tanken hilft gegen den Herbstblues bei Hund und Mensch

Wenn Ihr beide eher Team Winterschlaf seid? Dann nutzt jeden Sonnenstrahl!

Warum Tageslicht so wichtig ist:

  • Reguliert die Melatonin-Produktion
  • Hebt die Stimmung (bei Mensch und Hund)
  • Aktiviert sanft, ohne zu überfordern

Praktische Umsetzung:

  • Spaziergänge in die sonnigen Stunden legen
  • Auch kurz rausgehen, wenn die Sonne scheint
  • Gesicht (und Hundenase) bewusst in die Sonne halten
  • Auf sonnigen Plätzen Pausen machen

Fellpflege im Herbst: So hilfst Du Deinem Hund durch den Fellwechsel

Richtiges Bürsten macht den Unterschied
Das (tägliche) Bürsten ist der wichtigste Schritt, um den Fellwechsel zu erleichtern. Es entfernt lose Haare und beugt Verfilzungen vor.

Wie oft bürsten im Herbst?

  • Hunde mit dichter Unterwolle: Täglich
  • Kurzhaarige Hunde: 2-3x pro Woche
  • Langhaarige Hunde ohne Unterwolle: 3-4x pro Woche

Warum Bürsten so wichtig ist:

  • Entfernt abgestorbene Haare, die sonst pieken und jucken
  • Durch die Massage der Haut beim Bürsten regst du die Produktion der Talgdrüsen an und die Haut reguliert ihren Feuchtigkeitsgehalt
  • Beugt Hautproblemen und Verfilzungen vor
  • Ist Bindungszeit zwischen Dir und Deinem Hund

Hautpflege nicht vergessen

Der Wechsel zwischen kühler Außenluft und trockener Heizungsluft stresst die Haut Deines Hundes.

Darauf solltest Du achten:

  • Schuppenbildung oder trockene Stellen
  • Gerötete Hautpartien
  • Verstärktes Kratzen oder Lecken
  • Rissige Pfotenballen

Was hilft:

  • Hautpflegeöle oder spezielle Shampoos (nur bei Bedarf!)
  • Höhere Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
  • Pfotenbalsam zur Vorbereitung auf Salz und Schnee
  • Nicht zu häufig baden (max. alle 6 – 8 Wochen)

Ernährung im Herbst: Was Dein Hund jetzt im Napf braucht

Teilst Du Deine Lieblingsessen, genau wie ich auch, in Sommer- und Wintergerichte ein? Salate und Nudeln mit Lachs sind für mich z. B. Sommeressen. Wohingegen Gulasch und Kartoffelsuppe mit der kalten Jahreszeit verknüpft sind. Auch Dein Hund freut sich, wenn er nicht 365 Tage im Jahr das gleiche Futter im Napf hat.

Mehr Energie für den Fellwechsel

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Fellgesundheit. Das tägliche Futter sollte während dieser Zeit vor allem eiweißreich sein und einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweisen.

Wichtige Nährstoffe für Hunde im Herbst:

  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Für glänzendes, kräftiges Fell (z.B. in Lachsöl)
  • Biotin und Zink: Stärken das Haarwachstum
  • Hochwertige Proteine: Für den Aufbau des neuen Fells
  • B-Vitamine: Unterstützen Haut und Fell

Futtermenge anpassen? 

Das kommt darauf an:

  • Bei intensivem Fellwechsel: Eventuell leicht mehr Futter
  • Bei weniger Bewegung: Eher gleichbleibende Menge
  • Bei Gewichtszunahme-Tendenz: Beobachten und anpassen

Tipp: Lass Dich von Deinem Tierarzt oder Ernährungsberater individuell beraten, wenn Du größere Gewichtsschwankungen bei Deinem Hund feststellst.

Saisonales für den Napf

Der Herbst bietet tolle natürliche Ergänzungen:

  • Kürbis: Ballaststoffreich, gut für die Verdauung, kalorienarm
  • Äpfel: Vitamin C, Ballaststoffe (ohne Kerne!)
  • Karotten: Beta-Carotin für Haut und Fell
  • Hagebutten: Natürliches Vitamin C (getrocknet und gemahlen)

Im Herbst sind alle Lebensmittel, die saisonal und regional angeboten werden super gesund. Pastinaken, Rote Beete und Co. liefern allerhand Vitamine und Mineralstoffe. Genau wie bei uns Menschen auch, mögen Hunde es, wenn ihr Futter jetzt warm wird. Weiche gerne mal Haferflocken in warmen Wasser ein oder füttere eine warme Kürbissuppe.

Häufige Herbst-Probleme bei Hunden und ihre Lösungen

Jede Jahreszeit hat ja so ihre ganz eigenen Tücken was die Gesundheit von Hunden anbelangt. Hier das, was ich für den Herbst ganz typisch finde. 

Herbstgrasmilben: Die unsichtbare Plage

Symptome:

  • Starker Juckreiz, besonders an Pfoten, Bauch, Ohren
  • Rote, entzündete Stellen
  • Winzige orangerote Punkte (die Milben selbst)

Was hilft:

  • Pfoten nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen
  • Bauch und Beine auf Milben kontrollieren
  • Bei starkem Befall: Tierarzt aufsuchen

Matsch, Nässe und kalte Pfoten

Pfotenpflege im Herbst:

  • Zwischen den Ballen Fell kürzen (verhindert Schmutzklumpen)
  • Nach nassen Spaziergängen Pfoten abtrocknen
  • Pfotenbalsam zur Vorbereitung auf Winter
  • Verfilzungen zwischen den Zehen vermeiden

Lifehack: Wenn Du die Möglichkeit hast, dann bau Dir eine Hundedusche in Dein Haus ein. Mir hat mein lieber Ehemann das gute Stück im Keller gebaut. Ich schwör. Der Gamechanger. Liebs!

Hund Herbst Dusche Hundedusche
Der Herr Pudel in der Hundedusche. Die ist nicht nur im Herbst für Hunde praktisch, sondern schon ganzjährig meinen Rücken.

Sind Eicheln, Walnüsse und Bucheckern für Hunde gefährlich?

Ja leider sind sie das wirklich. Aber keine Panik, sie führen alle nicht unmittelbar zum Tod und Du kannst ganz leicht Vorsichtsmaßnahmen treffen. 

Kastanien:
Kastanien können dann zur Gefahr werden, wenn Dein Hund sie am Stück, oder große Teile davon verschluckt. Sie sind recht schwer verdaulich und können leider den Magen-Darm-Trackt verstopfen, was zu einem Darmverschluss führen kann.  

Achte also darauf, dass Dein Hund keine Kastanien aufnimmt. Gerade Welpen, die sich so ziemlich alles ins Maul stopfen sind hier gefährdet. Bei kleinen Hunden können sie auch in der Speiseröhre stecken bleiben und so zu Erstickung führen. Abhilfe schafft hier ein gut trainierter Maulkorb 

Zudem erhalten Kastanien auch Saponine, die die Schleimhäute reizen und Durchfall und Erbrechen verursachen können. Bei Vergiftungserscheinungen bitte zum Tierarzt! 

Bucheckern:
Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche. Leider enthalten sie ebenfalls Saponine und zusätzlich Fagopyrin. Letzteres kann bei hellen Hunde eine Lichtüberempfindlichkeit auslösen, was durch Sonneneinstrahlung verstärkt wird. 

Eicheln:
In Eicheln ist Tanninsäure enthalten. Hier reichen oft schon kleine Mengen, um ernsthafte Symptome auszulösen. Tanninsäure verursacht ebenfalls Magen-Darm-Probleme bis hin zu Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen können auch die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden. 

Auch hier kannst Du Deinen Hund durch einen Maulkorb oder eine Leine schützen. 

Walnüsse:
Aufgrund ihrer Größe besteht auch hier, wie bei den Kastanien die Gefahr eines Darmverschlusses oder des Erstickens.

Zudem können Walnüsse Schimmelpilze enthalten, die das Toxin Roquefortin C produzieren. Dies kann tödlich sein und man erkennt eine Vergiftung an Zittern, Koordinations- und Gleichgewichtsproblemen, Krämpfe und Erbrechen.

Besteht der Verdacht eine Vergiftung dann sofort zum Tierarzt oder in die Klinik. 

Schimmelpilze auf nassem Laub:
Auch nasses Laub ist natürlich ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Somit solltest Du Deinen Hund nicht unbedingt im nassen, verrottendem Laub spielen und rennen lassen. 

Pilze:
Wer sich mit Pilzen nicht auskennt, der sollte sie nicht sammeln. Das gilt auch für unsere Hunde. Diese können nämlich Fliegen- und Knollenblätterpilz ähnlich schlecht vertragen wie wir. 

Ähm, Hunde gehören im Wald aber sowieso auf den Weg und da wachsen eher selten Pilze. Somit ist hier die Gefahr entweder durch gute Erziehung oder zumindest durch eine Leine, die den Hund daran hindert den Weg zu verlassen, gebannt.  

Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Die Gefahren bestehen durchaus, ABER mach jetzt auch kein Drama draus und krieg nicht bei jeder Eichel einen Herzinfarkt. Wenn Dein Hund nicht dazu neigt alles zu inhalieren, dann ist die Gefahr nicht so wahnsinnig hoch, wie sie jetzt vielleicht klingt. Und an einer Eichel wird wahrscheinlich auch kein Hund sterben. 

Braucht Dein Hund einen Mantel?

Nicht jeder Hund braucht Kleidung, aber:

  • Hunde mit wenig Unterwolle
  • Sehr kleine Hunde (Bodenkälte!)
  • Ältere oder kranke Hunde
  • Hunde, deren Fellwechsel sich verzögert
Braucht ein Hund einen Mantel
Die Pudel haben keine Unterwolle und frieren leicht. Der Aussi hingegen braucht hier keinen Mantel.

Wichtig: Ist der Hundemantel zu dick, hat der Hund keine Chance ein ausreichendes Winterfell für die wirklich kalten Tage zu bekommen. Daher ist oftmals weniger mehr. Und gaaaanz wichtig. Son Mantel soll nicht nur stylisch aussehen. In erster Linie soll er passen. Und dann ist´s auch egal welche Farbe das Teil hat. 

Tipp: Zu diesem Thema wird es bald einen eigenen und ausführlichen Artikel geben. Schau also unbedingt wieder vorbei. Möchtest Du mehr saisonale Tipps für Deinen Hund? Dann trag Dich hier ein gleich hier ein. Der Newsletter bringt Wissen mit Herz direkt in Dein Postfach.

Vorbereitung auf den Winter: Jetzt die Weichen stellen

Nun, auch noch dem schönsten Herbst kommt leider Gottes unweigerlich der Winter. Mir graust es schon wieder davor. Gibt es 3 schöne Jahreszeiten für mich, der Winter geht gar nicht. Ein Grund, warum ich nie in ein Skandinavisches Land ziehen werde.

Immunsystem stärken

Der Herbst ist die perfekte Zeit, um das Immunsystem Deines Hundes zu unterstützen:

  • Ausreichend Bewegung an der frischen Luft (aber nicht überfordern)
  • Stress reduzieren durch Ruheinseln und Rituale
  • Hochwertige Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen
  • Parasitenprophylaxe nicht vergessen
  • Gesundheits-Check beim Tierarzt (besonders bei älteren Hunden)

Rituale etablieren, die auch im Winter funktionieren

Was Du jetzt mit Deinem Hund aufbaust, trägt Euch durch den Winter:

  • Schlenderspaziergänge funktionieren bei jedem Wetter (Länge anpassen)
  • Entspannungssignale etablieren (z.B. bestimmte Musik, Decke, Massage)
  • Indoor-Beschäftigung vorbereiten (Nasenarbeit, Denkspiele)
  • Ruhe als Gewohnheit verankern

Ausrüstung checken

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um:

  • Reflektoren und Leuchthalsband zu besorgen (es wird früh dunkel!)
  • Handschuhe und Stirnlampe für Dich bereit zu legen
  • Pfotenbalsam zu kaufen
  • Hundebett überprüfen: Liegt es zugfrei? Warm genug?
  • Wassernapf: Steht er warm (aber nicht zu nah an der Heizung)?

Es geht nicht ums „Richtig machen“

Nach all diesen Informationen möchte ich Dir das Wichtigste ans Herz legen:

Es geht nicht darum, jetzt irgendetwas „richtig machen“ zu müssen.

Es geht jetzt im Herbst darum, hinzuspüren. Zu sehen, was gerade ist. Und das gemeinsam zu erleben. Ganz ohne Druck, ohne Trainingsplan, ohne dass einer von Euch funktionieren muss.

Der Herbst ist die Zeit des Loslassens und der Erneuerung. Vielleicht ist es auch eine gute Zeit, mal zu hinterfragen wie, die Spaziergänge oder das Zusammenleben mit Hund, in Deinen Augen,  „sein müssen“ und stattdessen zu spüren, was Euch beiden gerade guttut.

Lass Deinen Hund Dein Taktgeber sein, denn meist weiß er besser als wir, wann es Zeit ist für Bewegung und wann für Pause.

Zusammenfassung:
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Was im Herbst mit Deinem Hund passiert:

  • Fellwechsel (6-8 Wochen, sehr energieintensiv)
  • Hormonelle Veränderungen durch mehr Melatonin
  • Verhaltensänderungen: müder, gereizter oder aufgedrehter
  • Mehr Geruchsreize durch erhöhte Wildaktivität

Wie Du Deinen Hund unterstützt:

  • Spaziergänge mit festen Ruhepunkten etablieren
  • Entschleunigen statt bespaßen
  • Licht tanken wann immer möglich
  • (Tägliches) Bürsten beim Fellwechsel
  • Hochwertige Ernährung mit Omega-Fettsäuren und Proteinen
  • Pfotenpflege intensivieren

Was Du jetzt vorbereiten solltest:

  • Immunsystem stärken
  • Rituale etablieren, die auch im Winter funktionieren
  • Ausrüstung für dunkle Tage checken
  • Gesundheits-Check beim Tierarzt

Ich wünsche Dir und Deinem Hund eine ruhige, goldene Herbstzeit voller Nähe und Gelassenheit. 🍂

Hat Dir dieser Artikel geholfen? Dann teile ihn gerne mit anderen Hundemenschen! Und wenn Du Fragen hast oder Deine eigenen Herbst-Erfahrungen teilen möchtest, schreib mir gerne einen Kommentar.

FAQ

Hunde im Herbst: Verhalten, Futter und Fellwechsel

Der Fellwechsel dauert in der Regel 6-8 Wochen, kann aber je nach Rasse, Alter und individuellen Faktoren variieren.

Die erhöhte Melatonin-Produktion durch weniger Tageslicht macht müde. Außerdem kostet der Fellwechsel viel Energie.

Das kommt auf den individuellen Hund an. Bei intensivem Fellwechsel kann eine leichte Erhöhung  sinnvoll sein. Sollte Dein Hund eher zu Team „Sofa“ gehören und im Herbst sehr viel schlafen, dann braucht er vielleicht sogar weniger Futter. Beobachte das Gewicht Deines Hundes.

Hunde mit dichter Unterwolle am besten täglich, andere Rassen 2-4x pro Woche, je nach Felltyp und Intensität des Fellwechsels.

Nicht jeder Hund braucht Kleidung. Sinnvoll ist sie für Hunde mit wenig Unterwolle, sehr kleine Rassen, ältere oder kranke Hunde.

Pfoten nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen und Bauch sowie Beine kontrollieren. Bei starkem Befall zum Tierarzt.

Hormonelle Schwankungen, Läufigkeiten in der Umgebung, Stress durch mehr Reize und der energieintensive Fellwechsel können zu Gereiztheit führen.

Ja, aber achte auf Entschleunigung. Es geht nicht um Länge, sondern um Qualität. Bewusste, ruhige Spaziergänge sind jetzt wertvoller als Action.

Ja, Kastanien enthalten Saponine, die Durchfall und Erbrechen auslösen können. 
Außerdem können Kastanien im Verdauungstrakt stecken bleiben und zu einem Darmverschluss bei Hund führen. 

Auch Walnüsse, Eicheln und Bucheckern sind für Hunde nicht gesund und sollten nicht aufgenommen werden. 

Bei Vergiftungserscheinungen in allen Fällen bitte unbedingt zum Tierarzt mit dem Hund. 

Silvester mit Hund: Gut vorbereitet, statt panisch improvisiert

Silvester mit Hund kann eine Herausforderung sein, besonders für Hunde mit Silvesterangst.

Für viele Menschen ein Fest. Für viele Hunde? Die Hölle auf Erden. Knallerei, grelle Lichter, aufgeregte Stimmung und evtl. noch Besuch im Haus. Alles, was einem geräuschempfindlichen oder sensiblen Hund den Abend vermiesen kann, wird hier konzentriert serviert. Als Höhepunkt das große Feuerwerk, bei dem es für Hunde besonders schlimm mit der Angst wird. 

Meine eigenen Hunde? Sind relativ entspannt, bis auf das große Finale. Glück gehabt. Trotzdem weiß ich: Für viele Mensch-Hund-Teams ist der Jahreswechsel der absolute Stresstest. Und gerade deshalb lohnt sich ein ganzheitlicher Blick auf das Thema. Denn mit ein paar „Beruhigungstipps“ am 31. Dezember ist es nicht getan und natürlich auch zu spät. 

Ich möchte hier betonen, dass es vornehmlich um die Hunde geht, die das Ganze nicht gerade cool finden, aber mit Unterstützung da einigermaßen gut durchkommen. Hunde, die wirklich panisch sind, werden von den Tipps hier nicht zwingend profitieren. Ich werde trotzdem zum Schluss noch mal auf sie eingehen. 

Was macht Silvester für Hunde so schwierig? 

  • Unkontrollierbare Lärmreize: Die Geräusche kommen plötzlich, unvorhersehbar und aus verschiedenen Richtungen. Die Hunde können kein Muster erkennen und somit auch keinen Fluchtpunkt ausmachen. 
  • Grelle Lichter: Das Feuerwerk ist nicht nur laut, sondern auch durch die vielen Lichtblitze visuell sehr reizüberflutend. Das triggert die Hunde extrem stark, die mit optischen Reizen eh schon auf Kriegsfuß stehen. 
  • Stimmung im Haus: Stress überträgt sich natürlich auch auf die Hunde. Somit fangen sie wie immer auch die menschliche Stimmung ein. Egal ob gestresst oder auch euphorisch. (Oh Wunder, es soll Menschen geben, die Silvester mögen!) 
  • Geänderte Routinen: Besuch, Party, geänderter Tagesablauf oder völliges Abschotten, sind alles Dinge, die das Sicherheitsgefühl des Hundes ins Wanken bringen können. 

Silvester ganzheitlich vorbereiten, statt nur Pflaster zu kleben

In der akuten Situation am Silvester Abend wirst Du nicht mehr viel machen können, falls Du das Thema im Vorfeld ausgeklammert hast. Daher erscheint dieser Beitrag auch bereits im Oktober und nicht am 15.12., also kurz vor Alarm. 

Lass uns daher schauen, was in der Trickkiste zu finden ist. Nicht alles passt für jeden Hund, nimm Dir daher hier das mit, was Deinem Hund weiterhelfen kann. Wie cool ist es, wenn Dein Hund nicht nur den Abend irgendwie übersteht, sondern ihn gar nicht erst als soooo schlimm empfindet? 

1. Emotionale Sicherheit gegen Silvesterangst beim Hund

Ein Hund, der seinem Menschen vertraut und gelernt hat, dass Aufregung nicht automatisch Gefahr bedeutet, bringt deutlich bessere Voraussetzungen mit als ein Hund, der sich generell oft hilflos fühlt.

Und hier sind wir mitten drin in der ewigen Diskussion, ob man einen Hund nun trösten soll oder nicht. Es hält sich hartnäckig, dass man so die Angst nur weiter verstärkt. Bäm! Lieb ich ja, wie sich alte Zöpfe über Jahrzehnte halten. „Fake News“ sind also keine Erfindung der Neuzeit. Das mal so am Rande. 

Angst ist ein Gefühl, kein Verhalten. Und Gefühle kann man nicht trainieren. Was man trainieren kann ist den Umgang mit dem Gefühl. Ich geb Dir gerne ein Beispiel. Ich selber habe Höhenangst. Wenn ich nun also für mich schwierige Weg Passagen zu meistern habe, dann hilft es mir, wenn ich die Hand meines Mannes nehmen kann. Das gibt mir das Gefühl von Sicherheit und ich kann trotz der Angst, die ja immer noch da ist, diese Stück Weg überwinden. Natürlich weiß ich rational, dass er mich auch nicht halten kann, sollte ich abrutschen, aber emotional hilft es mir enorm. 

Und so geht es auch unseren Hunden. In dem wir ihnen Nähe und damit Sicherheit vermitteln helfen wir ihnen ihre Ängste auszuhalten und nicht in Panik zu verfallen. 

👉 Alltagstraining = Silvestertraining.
Kann Dein Hund sich an Dir orientieren, auch wenn’s stressig wird, profitiert er enorm davon. Nicht nur am 31.12., sondern rund ums Jahr. 

Übrigens: Vertrauen und Verbindung baust du nicht über Nacht auf. Genau deshalb habe ich einen Adventskalender mit 24 Ideen für mehr „Wir“ erstellt.  Mehr dazu am Ende des Artikels oder gleich hier eintragen 

2. Körperarbeit und Regulation für entspannte Hunde an Silvester

Entspannung ist keine Willensentscheidung, sondern eine körperliche Fähigkeit. Und die lässt sich, im Gegensatz zum Gefühl Angst, tatsächlich trainieren. Im Fachjargon nennt man das dann „konditionierte Entspannung“. Der neueste Hype heißt Vagusnerv-Training, ist aber auch nichts anderes 😉

  • Körperspannung abbauen lernen:
    Das kann man über Massagen, gezieltes Körperbewusstseinstraining, Balanceübungen oder Tellington TTouch erreichen. Tellington ist nicht mein Thema, daher kann ich Dir aus eigener Erfahrung nicht sagen, ob es funktioniert. Die Thunder Shirts fallen jedenfalls in diesen Bereich. 

  • Kontaktsitzen oder -liegen:
    Kann für viele Hunde ein Gamechanger sein, um runterzufahren, wenn die Welt da draußen gerade explodiert. Hierzu verlinke ich Dir einen früheren Artikel über das Kontaktsitzen von mir. 

  • Ressourcen nutzen, die schon da sind:
    Mag Dein Hund seine Decke oder seine Box?  Oder hat er einen Korb, der auch die anderen 364 Tage im Jahr sein sicherer Rückzugsort ist? All das sind Orte, an denen Entspannung schon abgespeichert ist. Nutze das! 

Silvesterangst Hund Kontaktliegen Hund hat Angst vor Silvester
So sieht Silvester in unser aller Vorstellung aus. Leider trifft das in der Realität nur selten zu. Viele Hunde haben mit Silvesterangst zu kämpfen.

3. Reizverarbeitung fördern

Lärmtraining ist mehr als YouTube-Knallerei auf Zimmerlautstärke. Es geht um:

  • Graduelle Gewöhnung an Geräusche
    in einem Kontext, den der Hund als sicher erlebt.

  • Verknüpfung mit Positivem
    z. B. Click für Lauschen oder für eine entspannte Reaktion. Und zwar nicht nur bezogen auf die Knallerei. Die meisten Hunde, die an Silvester ein Problem haben, zeigen das auch mehr oder weniger ausgeprägt bei anderen Geräuschen. 

  • Training von Frustrationstoleranz und Impulskontrolle
    beides verbessert auch die Fähigkeit, sich bei Reizüberflutung wieder zu regulieren. Zum Thema Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gibt es ebenfalls einen Artikel hier im Blog

Akutmaßnahmen: Was hilft Hunden an Silvester?

Klar, wer gut vorbereitet ist, hat’s leichter. Aber auch spontan lässt sich noch etwas tun.

  • Rückzugsort schaffen:
    Möglichst schallgedämmt, gerne mit vertrauten Gerüchen und mit Dir als sicheren Anker. 

  • Geräuschkulisse im Haus:
    TV oder Musik kann helfen, die Knallerei von draußen zu übertönen.

  • Kauen, Lecken, Nagen:
    Für viele Hunde ein echter Selbstregulator, da diese Dinge von Haus aus Stress reduzieren. Also Kauartikel oder Schleckmatten bereithalten.

  • Bleib Zuhause:
    Kein „ignoriere ihn, sonst verstärkst du die Angst“-Quatsch. Obwohl meine Hunde einigermaßen gechillt sind, lasse ich sie Silvester nicht alleine zu Hause. Nicht mal bis 21 Uhr um Essen zu gehen. Ich weiß nicht was in meiner Abwesenheit passiert und ob einer der Hunde ein Trauma erleidet, was nie mehr gut zu machen ist. 

  • Sicherheitscheck:
    Doppelte Sicherung an der Leine, Haustür abschließen, keine Fenster offen lassen und Pipi auch im Garten gut gesichert, damit aus einem Schreck keine Tragödie wird. 

    Jedes Jahr häufen sich die Suchmeldungen rund um Silvester. Auch der entspannteste Hund kann sich so dermaßen erschrecken, dass er sein Heil in der Flucht sucht. Selbst meine Hunde (die zu 95% ihres Lebens ohne Leine laufen) sind an diesen Tagen durch eben diese gesichert. Und das, obwohl sie kein echtes Thema mit Silvester haben. Ich kann es daher nicht oft genug sagen. Safety first! 

Medikamente, CBD & Co: Was bei Silvesterangst beim Hund hilft (und was nicht)

Da ich keine Tierärztin bin, werde ich das Thema medikamentöse Begleitung hier ausklammern. Wenn Dich das interessiert, dann verlinke ich Dir an dieser Stelle einen Artikel von Ralf Rückert, seines Zeichens Tierarzt und Blogger, der da sehr ausführlich drauf eingeht. Von meiner Seite gibt es hier nur einen ganz groben Überblick, was so die gängigsten Angebote sind. Ich empfehle hier ausdrücklich nichts davon, da das meine Kompetenzen übersteigen würde!

  • CBD-Produkte:
    Können evtl. hilfreich sein, aber nicht jeder Hund spricht an. Frühzeitig ausprobieren, nicht erst am 30.12. Auch wenn es gerne so dargestellt wird, CBD ist kein Allheilmittel. 

  • Pheromone oder pflanzliche Mittel:
    Sind keine Wundermittel, können aber in Kombination mit Training unterstützen.

  • Medikamentöse Unterstützung durch den Tierarzt:
    Für schwer betroffene Hunde, die echte Panik haben, eine legitime Hilfe. Aber bitte gut abwägen und individuell beim Tierarzt beraten lassen.

    👉 Wichtig: Sedierung ist nicht gleich Entspannung. Ein Hund, der äußerlich ruhig ist, kann innerlich voller Panik sein.

Hunde mit echter Panik an Silvester

Wie ich schon in der Einleitung geschrieben habe, kann dieser Artikel Hunden, die unter echter Panik leiden, nur bedingt bis gar nicht weiterhelfen. Was meine ich mit Panik? Das sind Hunde, die gar nicht mehr ansprechbar sind, die sich erbrechen, die Harn und Kot unkontrolliert abgeben. Diese Hunde sind ein Häufchen Elend und möchten in diesen Tagen einfach nur sterben vor Angst. Das meine ich nicht als daher gesagten Spruch, sondern genau das sieht man diesen Hunden an. 

Aber was kann diesen Hunden helfen? 

  • Gegenkonditionierung mit einem guten Verhaltensberater
    Das ist ein Spezialgebiet im Hundetraining. Bitte informiere Dich vor dieser Arbeit über die Ausbildung des Trainers oder der Trainerin. Ich biete das z. B. nicht an.
  • Urlaub
    auf einer Insel mit Feuerwerksverbot oder in den Bergen. Wo kein Feuerwerk ist kann der Hund natürlich keine Angst davor zeigen. Ich würde dazu raten, diesen Urlaub schon ein paar Tage vorher zu beginnen und auch länger zu bleiben. Die Knallerei beginnt ja mittlerweile schon 3 Tage vorher und hört auch nicht am 01.01. um 1:00 Uhr auf. Die Hunde müssen also nicht nur ein paar Stunden mit ihrer Silvesterangst klarkommen.
  • Flucht
    auf die Autobahn oder an den Flughafen. Gerade Letzteres scheint mittlerweile gängig zu sein und man trifft viele Leidensgenossen. Also einfach Decke, Essen und Getränke einpacken und Silvester mit Fremden feiern. Kann ja auch wirklich ganz nett sein.
  • Medikamente
    Bitte lass Dich frühzeitig und individuell bei Deinem Tierarzt beraten. 

Und was ist denn jetzt mit diesem Eierlikör gegen die Silvesterangst des Hundes? 

Ein heißes Eisen. Daher hier ausdrücklich meine ganz persönliche Meinung. Ich kann nicht beurteilen, wie medizinisch verwerflich die Gabe von Alkohol bei Hunden ist. Damit darfst Du Dich gerne selber befassen und muss das dann ebenso für Dich selber entscheiden. Als Entscheidungshilfe hier eine juristische Stellungnahme zu diesem Thema mit Stand November 2024.

Das Nachfolgende ist also keine Handlungsempfehlung, sondern „nur“ meine ganz persönliche Meinung, als Hundehalter.

Wenn ein Löffel Eierlikör (und für die Größe des Löffels, im Bezug auf das Gewicht des Hundes, gibt es Berechnungen) meinem Hund hilft, Silvester weitestgehend angstfrei zu überstehen, dann werde ich ihm diesen Rausch gönnen. Punkt!

Das ist meine Entscheidung. Genauso wie ich Entscheidungen treffe, was meine Hunde fressen oder wie sie geimpft werden. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. 

Ab Januar ist vor Dezember: Jetzt starten für nächstes Silvester

Wer nur am 31.12. reagiert, wird auch im nächsten Jahr improvisieren müssen. Für heuer kannst Du noch ein bisschen tun, wirst aber vielleicht noch nicht das Ergebnis bekommen, was möglich wäre.

Wer das ganze Jahr über an Beziehung, Vertrauen und Selbstregulation arbeitet, kann Schritt für Schritt echte Fortschritte machen.

Silvester ist nicht „der Test“, sondern das Ergebnis vieler kleiner Entscheidungen vorher. Und ganz ehrlich wird es auch nicht jeder Hund schaffen, dieses „Inferno“ einfach so zu ignorieren. Ich finde es schon mehr als gut, wenn unsere Hunde das zusammen mit uns gut gemeistert bekommen. 

Fazit:
Es gibt kein Patentrezept, aber viele Stellschrauben

Silvesterangst ist komplex und verdient eine differenzierte Herangehensweise. Es gibt nicht die eine Lösung, aber viele Möglichkeiten, dem Hund zu helfen. Ein bisschen Management, ein bisschen Training, eine große Portion Verständnis und der Mut, auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen.

Hast Du Lust zumindest die Zeit bis Weihnachten mit Deinem Hund entspannt zu genießen? 

Das trifft sich ziemlich gut! Ich habe einen 🎄 virtuellen Adventskalender erstellt, der Dich genau dabei unterstützen soll. 24 Türchen voller Ideen für mehr Verbindung, Achtsamkeit und gemeinsame Momente. Einfach nur Zeit für Euch zwei. 

Mein kleines 🎁 Geschenk an Dich für einen harmonischen Jahresausklang. Absolut von Herzen, weil achtsame Momente mit dem eigenen Hund einfach unbezahlbar sind 💛

Ich freue mich mega auf den Kalender und darauf die Adventszeit virtuell mit Dir und Deinem Hund zu verbringen. 

Ignoriere die Angst Deines Hundes niemals. Sei für ihn da, gibt ihm Nähe und Sicherheit. Auch wenn er am liebsten in Dich reinkrabbeln würde und das irgendwann nervt, bist Du sein Fels in der Brandung. 

So früh wie möglich. Am besten trainierst Du das das ganze Jahr über. Spätestens aber ab Oktober. Sonst bleiben Dir am Ende nur die Notfallmaßnahmen und Du verpasst die Chance, Deinem Hund und Dir, wirklich Erleichterung zu verschaffen. 

Bei PANISCHER Angst helfen schnelle Tipps aus dem Internet selten. Hol Dir bitte professionelle Hilf bei einem Verhaltenstherapeuten für Hunde. 
Du kannst Dich mit Deiner Tierärztin, Deinem Tierarzt beraten, ob eine medikamentöse Begleitung sinnvoll ist. 
Und / oder, Du trittst die Flucht in feuerwerksfreie Gefilde an. 

CBD kann helfen, muss es aber nicht. Wichtig zu wissen ist, es ist kein Akutmittel. Du musst frühzeitig mit der Gabe anfangen. Lass Dich hier von einem Fachmann beraten. Es gibt verschiedene Stärken und auch extra Öle für Tiere. 

Ob man das darf kann ich nicht beantworten und am Ende ist es eine Gewissensentscheidung. Scroll Dich hier gerne in den Artikel, dort habe ich Dir einen interessanten Link gesetzt und auch meine persönliche Meinung findest Du da. 

Der Hund mit Maulkorb: Schandmal oder Game-Changer?

Was sind Deine ersten Gedanken, wenn Dir ein Hund mit Maulkorb begegnet? Sei ehrlich!

In den allermeisten Fällen assoziieren Menschen Hunde mit Maulkorb als gefährlich. Die Besitzer gelten als zu faul zum Trainieren. Aber ist das wirklich immer so?

Mit diesem Artikel möchte ich sachlich und praktisch über Maulkörbe aufklären. Ich zeige Dir, warum sie weit mehr sind als ein „Gefängnis auf der Nase“ und wie Du Deinen Hund stressfrei daran gewöhnst?

Dein Hund wird niemals einen Maulkorb tragen? Lies den Artikel trotzdem und schaue, ob Du im Anschluss immer noch derselben Meinung bist.

Maulkorb-Mythen: Diese Vorurteile halten sich hartnäckig

Das größte Vorurteil ist immer noch „Nur aggressive Hunde tragen einen Maulkorb!“ Das „nur“ kann ich dabei allerdings nicht unterschreiben. Ich würde mich freuen, wenn tatsächlich mehr der aggressiven Hunde einen Korb tragen würden. Das würde viel bewirken.

Der Maulkorb als vermeintliches „Schandmal“

Weiterhin wird ein Maulkorb oft als Schandmal angesehen. Er drückt den Haltern den Stempel auf: „Die sind doch nur zu faul zu trainieren. Der arme Hund muss jetzt mit so einem Gefängnis auf der Nase rumlaufen.“

Ich sehe das z. B. ganz anders, denn der Großteil dieser Besitzer sind nicht zu faul, sondern das Gegenteil. Sie trainieren aktiv mit dem Hund und nutzen dabei den Korb als Hilfmittel.

Bäm! So wird aus „faul“ ganz schnell „verantwortungsbewusst“!

Vernichtende Blicke und verbale Attacken in der Öffentlichkeit

Diese beiden großen Vorurteile führen immer noch zu mitleidigen bis abfälligen Blicken in der Öffentlichkeit.

Auch verbale Reaktionen sind nicht selten:

  • „Was bist du denn für ein gemeiner Mensch?“
  • „Dir sollte man auch mal so ein Ding aufsetzen!“

Solche übergriffigen Kommentare sind alles andere als schön.

Das Ergebnis: Menschen schreien nicht gerade „Hurra“, wenn ich ihnen im Training einen Maulkorb nahelege. Sie fühlen sich unwohl bei dem Gedanken an ihren Hund mit diesem „scheußlichen Ding“ im Gesicht.

Mit dem Stigma eines Tierquälers will schließlich niemand belegt werden.

Warum ein Maulkorb für Deinen Hund sinnvoll ist

Gesetzliche Bestimmungen: Wann ist ein Maulkorb Pflicht?

Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln: In Deutschland gibt es keine einheitlichen Bestimmungen. Die Pflicht hängt vom jeweiligen Verkehrsverband ab.

Reist Du mit der Deutschen Bahn (sehr unwahrscheinlich, ich weiß) und Dein Hund ist nicht in einer Transportbox? Dann muss er angeleint sein und einen Maulkorb tragen. 

Rassespezifische Auflagen: Bestimmte Rassen haben per se eine Maulkorbpflicht. Diese variiert stark von Bundesland zu Bundesland. Frag daher explizit in Deinem Regierungsbezirk nach.

Auch die Regeln zur Befreiung von dieser Pflicht sind nicht einheitlich geregelt.

Auslandsreisen mit Hund: In vielen Ländern gibt es strengere Bestimmungen als in Deutschland. Hier gibt es ebenfalls regionale Unterschiede.

Es kann passieren, dass an Deinem Urlaubsort eine Maulkorbpflicht gilt und verrückterweise sogar kontrolliert wird. Wäre schade, wenn Du deswegen statt nach Italien in die Eifel fahren müsstest. Wobei es in der Eifel auch schön ist.

Medizinische Gründe: Wenn der Maulkorb zum Lebensretter wird

Tierarztbesuche und Notfallbehandlungen: Ein Hund kann unter Schmerzen oder in Panik ganz anders reagieren als gewohnt. Gut ist es, wenn er dann nicht auch noch dem Stress eines unbekannten Maulkorbes ausgesetzt ist.

Ist der Hund an einen Maulkorb gewöhnt, lässt er sich in Notfallsituationen schneller und sicherer helfen.

Schutz vor Giftködern und Fremdfutter: Die Giftköderwarnungen nehmen immer weiter zu. Manchmal weiß man gar nicht mehr, wo man noch spazieren gehen soll, ohne seinem Hund einer Vergiftungsgefahr auszusetzen.

Oder Du hast so einen kleinen „Staubsauger“ an Deiner Seite, der alles frisst, was er so finden kann. In beiden Situationen kann ein Maulkorb, neben einem Anti-Giftköder-Training Sicherheit bieten. Er kann die Lebensversicherung Deines Hundes sein.

Stressreduktion für Hundebesitzer: Hier geht es um das Senken des Stresses beim Menschen. Reaktive Hunde, die an der Leine pöbeln, bringen ihre Besitzer oft schon vor dem Auslösen auf einen Ruhepuls von 180.

Diese Spirale lässt sich oft dadurch unterbrechen, dass der Mensch Sicherheit bekommt, dass sein Hund „nichts tun“ kann. Dadurch kann er dem Hund signalisieren, dass es keinen Grund zum Ausflippen gibt.

Arbeit mit unsicheren oder ängstlichen Hunden: Ein Maulkorb kann die Arbeit mit sehr unsicheren oder verängstigten Hunden erleichtern. Besonders bei Hunden, die sich nicht anfassen lassen.

Im Training kann man den Hunden leichter Sicherheit vermitteln. Als Mensch fühlt man sich geschützt und muss den Hund nicht in seinen Attacken nach vorne bestätigen.

Trainings- und Sozialisierungshilfe

Unterstützung beim Hundetraining: Wie bereits erwähnt, kann der Maulkorb dabei helfen, Fortschritte im Training zu machen und viel Emotionalität bei Mensch und Hund kann abgefedert werden.

Ein Maulkorb kann auch bei der (Re-)Sozialisierung helfen. Der Hund kann mit Maulkorb weniger schwere körperliche Verletzungen zufügen.

Sicherheit für alle Beteiligten: Kann der Hund seine Zähne nicht einsetzen, bietet das größere Sicherheit. Viel mehr Trainingsansätze werden möglich.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Eine Attacke mit Maulkorb kann durchaus schmerzhaft sein und zu blauen Flecken führen. Der Maulkorb ist kein Wundermittel, schützt aber vor Bissen, die echt gefährlich werden können.

Kleiner Hund mit Maulkorb
Charly nach seinem Umzug zu Nina in „voller Montur“. Auch kleine Hunde haben Zähne.

Der versteckte Vorteil: Mehr Ruhe beim Gassigehen

Ganz ehrlich? Für mich ist das fast DER Grund, einen Maulkorb zu nutzen.

Statt sich von Vorurteilen runterziehen zu lassen, nutze diese für Dich. Gewinne ihnen Positives ab:

Mehr Platz für Dich und Deinen Hund: Die meisten Menschen halten Deinen Hund für gemeingefährlich. Deshalb halten sie viel mehr Abstand zu Euch. Bingo!

Wer freut sich nicht darüber, in Ruhe seinen Weg zu gehen?

Tut-Nix-Besitzer bleiben fern: Meist checkt auch der merkbefreiteste Tut-Nix-Besitzer, dass es ratsam ist, seinen Hund nicht zu Deinem zu lassen.

Okay, er wird Dich als faul und unfähig abstempeln. Aber immerhin hat er seinen „süßen, kleinen Schnuffel“ an der Leine.

Denk Dir Deinen Teil. Lächel….und geh weiter!

Sollte jeder Hund den Maulkorb kennen lernen?

Warum jeder Hund maulkorbtrainiert sein sollte

Zumindest die medizinischen und praktischen Gründe sprechen dafür, dass jeder Hund einen Maulkorb kennen sollte.

Wie praktisch ist es, wenn Du in jeder Situation weißt: Du und Dein Hund seid gut vorbereitet. Es stellt kein Problem dar, mit der Bahn zu fahren oder sich im Ausland überall zu bewegen. Es gibt keine Einschränkungen in Eurem Leben und keine Situationen, die Ihr nicht easy meistern könnt.

Du fährst nicht mit der Bahn und nicht ins Ausland? Kannst Du das für den Rest Deines Lebens mit Hund genau so sagen?

Notfallsituationen und unvorhergesehene Umstände

Was ist, wenn sich Deine Lebenssituation ändert? Wir alle wissen nicht, was das Leben für uns bereithält. Dinge können sich von heute auf morgen ändern.

Wie gut ist es, wenn Du bereits vorgebaut hast! Du musst Dir, neben all den anderen Schwierigkeiten, keine Gedanken machen, wie Du es auch noch schaffen sollst, Deinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen.

Der Maulkorb als normales Hilfsmittel

Ich würde mir wünschen, dass wir im Hundetraining einen Maulkorb einfach als ganz normales Hilfsmittel ansehen könnten. Genauso wie Halsband und Leine auch.

Je normaler wir damit umgehen, desto eher können wir Vorurteile in der Bevölkerung abbauen. Je selbstverständlicher das Bild von Hunden mit Maulkorb wird, desto weniger Anfeindungen erhalten wir. Und umso sicherer werden wir im Umgang mit unseren Hunden.

Den richtigen Maulkorb für den Hund auswählen

Materialien und ihre Vor- und Nachteile

Mittlerweile gibt es verschiedene Materialien für Hundemaulkörbe. Jeder kann das finden, was zu seinen Vorlieben und Ansprüchen passt.

Metallmaulkörbe:

  • Vorteile: Extrem beißsicher, ermöglichen uneingeschränkte Futter- und Wasseraufnahme, freies Hecheln, gute Luftzirkulation
  • Nachteile: Sehr schwer, starr und hart (daher unbedingt auf Polsterung achten!), tun bei Angriffen echt weh
  • Geeignet für: Hunde mit echten Beschädigungsabsichten (erste Wahl)

Ledermaulkörbe:

  • Vorteile: Angenehm zu tragen, praktisch zu verstauen (flexibel)
  • Nachteile: Hoher Pflegeaufwand, empfindlich bei Nässe, werden ohne Pflege hart und brüchig, können unangenehm riechen

Biothane-Maulkörbe:

  • Vorteile: Pflegleicht, wasserbeständig, robust und hygienisch
  • Nachteile: Können nicht mit Fressschutz ausgestattet werden (Problem lässt sich durch enge Riemenanordnung lösen, klappt aber nicht bei allen Hunden)

Kunststoffmaulkörbe:

  • Vorteile: Sehr leicht, günstig, oft mit Fresseinsätzen
  • Nachteile: Meist nicht individuell angepasst, ermöglichen nicht immer vollständiges Hecheln, anfällig für Benagen, können bei Kälte spröde werden

Nylonmaulkörbe:

  • Vorteile: Sehr leicht
  • Nachteile: Nur für kurze Einsätze geeignet, erschweren Hecheln und Wasseraufnahme, nicht beißsicher

Passform und Größe

Ein guter Maulkorb, vor allem wenn er längerfristig getragen werden soll, muss richtig passen!

Es ist wichtig, dass Du Deinen Hund richtig vermisst. Gängige Maße sind hier

  • Länge der Schnauze
  • Schnauzenumfang
  • Breite der Schnauze
  • Höher der Schnauze (geschlossen und hechelnd)

Wichtig ist, dass die Bewegungsfreiheit des Hundes durch einen zu großen Korb nicht eingeschränkt wird. Ebenso wie genug Raum zum Hecheln und Trinken. Druckstellen soll ein Maulkorb beim Hund natürlich auch auf keinen Fall verursachen.  

Tipp: Achte beim Kauf darauf, ob die Hersteller Außen- oder Innenmaße angeben. Gute Maulkorbberatung und eine große Auswahl findest Du beispielsweise bei Chic + Scharf 

Qualitätskriterien wie Verarbeitung und Sicherheit sind entscheidend. Wie so oft gilt: Billig kaufen ist oft doppelt kaufen!

Maulkorb-Training: Schritt für Schritt zur Akzeptanz

Vorbereitung: Die richtige Grundhaltung beim Hund erzeugen

Positive Verknüpfungen schaffen: Dieses Training soll immer positiv aufgebaut werden. Vermittle Deinem Hund, dass das Tragen eines Maulkorbs normal ist. Es soll angenehm sein und keine Einschränkung oder Strafe darstellen.

Das richtige Timing: Ein Maulkorbtraining baust Du am besten präventiv auf. So musst Du kein Hauruck-Verfahren anwenden.

Schaffe eine ruhige und entspannte Trainingsumgebung. Wähle Zeiten, in denen Ihr beide gechillt seid.

Wichtig: Belohne bereits den Prozess des Anziehens, nicht nur das Ende der Tragezeit!

Benötigte Hilfsmittel:

  • Hochwertige Leckerlis
  • Optional: Clicker

Die 7 Trainingsschritte zum maulkorbtrainierten Hund

Schritt 1 – Kennenlernen: Zeige Deinem Hund den Maulkorb und schaffe positive Emotionen. Dein Hund soll den Anblick des Maulkorbs mit etwas Tollem verknüpfen.

Schritt 2 – Berühren: Dein Hund berührt den Maulkorb freiwillig und wird dafür belohnt.

Schritt 3 – Hineinschauen: Die Schnauze kommt kurz in den Maulkorb. Lob gibt es auch noch außerhalb des Korbs.

Schritt 4 – Schnauze im Korb belassen: Wenn Dein Hund die Schnauze selbstverständlich in den Maulkorb steckt, lobe ihn. Gib ihm das Leckerchen von vorne in den Maulkorb, solange die Schnauze drin ist.

Schritt 5 – Anziehen: Jetzt wird der Maulkorb geschlossen. Erst nur ganz kurz und gleich wieder öffnen.

Schritt 6 – Verlängern: Verlängre schrittweise die Tragezeit des geschlossenen Maulkorbs.

Schritt 7 – Ablenkung erhöhen: Trainiere nun auch mit Bewegung und in verschiedenen Situationen.

Diese Fehler solltest Du beim Maulkorbtraining vermeiden

Zu schnelles Vorgehen: Nimm Dir Zeit für das Training. Je kleinschrittiger und sauberer Du es aufbaust, desto selbstverständlicher trägt Dein Hund den Maulkorb.

Unregelmäßiges Üben: Mach das täglich ein paar Mal „nebenbei“, nicht einmal die Woche für eine Stunde.

Negative Verknüpfungen: Mache Deinem Hund das Tragen und Anlegen so angenehm wie möglich. Setze ihm den Maulkorb nicht einfach auf die Nase und schimpfen ihn dann, weil er ihn loswerden will. Das ist kontraproduktiv.

Unpassende Belohnungen: Wie in jeder Trainingssituation kommt es auf die Wertigkeit der Belohnungen an. Deine Belohnungen sollen beim Hund auslösen: „Wow, der Maulkorb! Voll gut, da gibt’s immer tolle Sachen. Pack den ja nicht so schnell weg wie gestern!“
Wie Du das schaffst, kannst Du in den Beiträgen Belohnungen im Hundetraining oder Belohnungshierarchie und Belohnungssystem im Hundetraining nachlesen. 

Das ist beim Tragen eines Maulkorbes zu beachten

Sicherheit und Komfort für Deinen Hund

Maximale Tragezeiten: Das Tragen eines gut sitzenden Maulkorbs ist nach richtiger Gewöhnung für den Hund ungefähr so wie für uns das Tragen einer Brille.

Dein Hund kann den Maulkorb so lange tragen, wie nötig. Bei wirklich gefährlichen Hunden in der Resozialisierung ist manchmal 24/7 notwendig. Nicht schön, geht aber. Diese Fälle gehören von Haus aus in die Hände eines Profis und sind extrem individuell zu betrachten.

Ein Maulkorb ist dennoch keine „Immerlösung“ und soll möglichst nur im Bedarfsfall getragen werden!

Wetterbedingungen berücksichtigen: Bei sehr heißem Wetter kann es nötig sein, die Tragezeiten zu verkürzen. Das gilt, falls der Maulkorb kein maximales Hecheln ermöglicht.

Auch sehr kalte Temperaturen können dazu führen, dass Maulkörbe am Hund anfrieren. Das ist nicht die Regel, muss aber beachtet werden.

Regelmäßige Kontrolle auf Druckstellen: Das sollte selbstverständlich sein.

Hygiene und Reinigung: Ein Maulkorb ist nur angenehm, wenn er regelmäßig gereinigt wird und nicht schon auf sieben Meilen gegen den Wind stinkt.

Dein Verhalten als Hundebesitzer

Du bist nicht nur beim Aufbau des Maulkorb-Trainings wichtig, sondern auch beim Tragen.

Entspannte Ausstrahlung: Sieh den Maulkorb als ganz normal an. Wie Leine und Halsband. Das überträgt sich auf Deinen Hund. Er wird ihn bald mit Würde und Stolz tragen.

Nein, er muss Dir nicht leidtun. Dafür gibt es keinen Grund.

Umgang mit Reaktionen anderer Menschen: Schaff Dir ein dickes Fell an. Wenn Du Lust hast, kläre die Menschen gerne auf. Wenn nicht, geh Deines Weges.

Du musst Dich nicht erklären. Du hast Dich bewusst für den Maulkorb entschieden, weil er Dir und vor allem Deinem Hund hilft.

Für die Meinungen fremder Leute bist Du weder verantwortlich, noch muss sie Dich interessieren.

Kontinuierliche positive Verstärkung: Auch wenn Dein Hund den Maulkorb schon lange kennt: Verstärke ihn immer mal wieder positiv. Wie das Aufladen eines Akkus.

Der muss nicht immer 100% Ladestatus haben. Dauerhaft leer ist aber auch schlecht. Gerade wenn Ihr den Maulkorb immer weniger braucht: Lass ihn nicht gänzlich verstauben.

Hund mit Maulkorb
Photocredit fate.bc https://www.instagram.com/fate.bc/

Wandel der gesellschaftlichen Sichtweise: Ist der Maulkorb noch ein Tabu?

Noch vor einigen Jahren war der Maulkorb für viele gleichbedeutend mit „gefährlicher Hund, unfähiger Halter“. Wer mit Hund und Maulkorb unterwegs war, musste mit hochgezogenen Augenbrauen und flüsternden Passanten rechnen.

Aufklärung zeigt erste Erfolge

In den letzten Jahren hat sich etwas getan. Durch Aufklärungsarbeit von Trainern, Vereinen und Tierschutzorganisationen ist der Maulkorb mehr ins Bewusstsein gerückt. Nicht nur als „Strafwerkzeug“, sondern als sinnvolles Hilfsmittel.

Auch in den Medien tauchen immer häufiger Bilder von Hunden mit Maulkorb auf, ohne dass gleich das Klischee vom „Kampfhund“ bedient wird.

Regionale und generationsbedingte Unterschiede

Trotzdem: Die Entwicklung verläuft nicht überall gleich.

In Deutschland: Während in manchen Städten Hundebesitzer entspannter reagieren und Maulkörbe häufiger sehen, gelten sie in ländlicheren Regionen nach wie vor als Makel. Die Akzeptanz hängt stark von Bundesland, Stadt und sogar vom Viertel ab.

International: In Ländern wie Italien oder Spanien gehört der Maulkorb in der Öffentlichkeit bei größeren Hunden oft selbstverständlich dazu. Ohne großes Drama.

Generationswechsel: Jüngere Hundebesitzer, die mit positivem Training und mehr Fachwissen aufwachsen, sehen den Maulkorb deutlich pragmatischer. Für sie ist er eher ein Sicherheitsgadget als ein Stigma.

Fazit: Der Maulkorb als normales Hilfsmittel

Ein Maulkorb ist kein Gefängnis, sondern ein Werkzeug. Er kann Leben retten, Training erleichtern und Sicherheit für Mensch und Hund schaffen..

Die größten Hürden sind nach wie vor die Vorurteile: „aggressiv“, „faul“, „Tierquäler“. Doch je mehr wir sachlich aufklären und je normaler das Bild eines Hundes mit Maulkorb im Alltag wird, desto schneller verlieren diese Vorwürfe an Gewicht.

Mein Plädoyer an alle Hundebesitzer

Sehen wir den Maulkorb als das, was er ist: ein normales Trainings- und Sicherheitstool. Genauso selbstverständlich wie Halsband, Leine oder Geschirr.

Als Hundebesitzer tragen wir nicht nur für unsere Tiere, sondern auch dafür Verantwortung, wie wir mit unserer Umwelt umgehen.

Jeder kann mithelfen:

  • Ein freundlicher Satz zur Aufklärung
  • Eine kurze, sachliche Erklärung
  • Einfach selbstbewusst vorangehen

Schon das kann dazu beitragen, die Sichtweise anderer zu verändern. Jeder Hundebesitzer, der entspannt mit Maulkorb unterwegs ist, trägt dazu bei, dass das Thema normaler wird.

Ich würde es mir wünschen. 

Und mich interessiert Deine Meinung dazu wirklich brennend. Lass gerne einen Kommentar da. 

📷 Danke an fate.bc für die Bilder von meinem Lieblings-HSH-Mix Bo, im Besitzer der lieben Franka mit ihrem Lieblingspack 

Was kostet eine gute Hundeschule? Ein Blick hinter die Preise im Hundetraining.

„200 Euro? Für einen Kurs in der Hundeschule? Da kann ich ja ein ganzes Wochenende in ein Wellness-Hotel fahren.“

Ja, das stimmt. Kannst Du machen. Aber was bringt Dich wirklich weiter?

Soll ich Dir ehrlich was verraten? 200 Euro für einen Kurs über 8 Trainingseinheiten ist immer noch extrem günstig….. wenn Du weißt was hinter dieser Zahl steht. 

Da mir Transparenz wichtig ist, lasse ich heute für Dich die Hosen runter und zeige Dir, wie diese Kosten für Deinen Besuch in der Hundeschule zustande kommen. Am Ende möchtest Du mir vielleicht das Doppelte bezahlen! Klingt verrückt? Dann lass uns mal hinter die Kulissen schauen

„Teuer“ ist relativ. Und Dein Hund ist keine Kaffeemaschine. 

Hä? Kaffeemaschine? Ja, bei der brauchst Du nach dem Auspacken nur noch die Anleitung lesen und schon läuft sie. 

Dein Hund hat keine Gebrauchsanleitung im Gepäck!

Im Gegensatz zum teuren Küchengerät hat Dein Hund wahrscheinlich keinen Beipackzettel dabei und somit musst Du ihn selber „programmieren“, damit er „funktioniert“. Das ist aufwendig und kostet auf jeden Fall Zeit und Nerven. Die Investition in die Abkürzung Hundeschule kostet hingegen Geld, spart am Ende aber Zeit und Nerven! 

Wenn Du in eine Hundeschule gehst, um Dir ein bisschen Unterstützung zu holen, dann investierst Du also in Eure Beziehung und in Dein Nervenkostüm. 

Was wirklich im Kurspreis steckt

  1. Zeit ist Geld:
    Für eine Stunde mit Dir, rechne ich mind. 1,5 Stunden Arbeit. Zu einem guten Training gehört nämlich auch eine gute Vor- und Nachbearbeitung der Stunden.

  2. Fachwissen kostet:
    Alles was ich in Aus- und Fortbildungen, in Fachliteratur und (Internet)recherche investiert habe. Nicht nur an Geld, vor allem an Zeit!

  3. Versteckte Kosten:
    Versicherung & Steuern
    Miete Trainingsraum
    Trainingsmaterial
    Buchhaltung & Verwaltung
    Kosten für Mobilität zum Trainingsort

    Ich möchte Dich jetzt nicht mit Details der Betriebskalkulation langweilen, aber da kommt eine ganze Menge zusammen.

  4. Individuelle Beratung:
    Kostenloser Support zwischen den Stunden
    Kostenlose Online-Calls
    Anpassung von Übungen auch in einer Gruppenstunde

  5. Ausfallzeiten:
    Auch Selbständige brauchen Urlaub oder sind mal krank. Das muss kalkuliert werden.

  6. Informationsbereitstellung:
    Kostenloser und informativer Blog
    Kostenloser Newsletter 
    Das kostet neben den benötigten Programmgebühren auch einiges an Zeit.  

Darf ich von meiner Arbeit auch leben?

Gerade habe ich Dir einen groben Überblick von dem gegeben, was ich von einer Stunde sichtbarer Arbeit alles abdecken muss. Irgendwie haben wir aber jetzt noch gar nicht berücksichtigt, dass ich von dem Rest ja auch noch leben möchte. Einfach nur kostendeckend arbeiten ist nicht so ganz mein Ziel. Wenn Du ehrlich bist Deins auch nicht, oder? 

Auskommen ja, reich wird man damit nicht!

Wir haben oben nämlich nur die Dinge berücksichtigt, die unmittelbar mit der Hundeschule zu tun haben. Ganz nebenbei habe ich aber auch noch ein Haus, muss ab und zu was essen, hin und wieder mein Auto tanken und die lieben Tierchen hier leben auch nicht von Luft und Liebe. 

Klar, das muss jeder von seinem Verdienst bezahlen, egal ob angestellt oder selbständig. Aber auch ein Angestellter rechnet sich irgendwann mal aus was er verdienen musst, um gut über die Runden zu kommen.  

Warum billig teuer werden kann

Wie überall im Leben hat Qualität seinen Preis. Ja klar, ich könnte Gruppenstunden auch für 12,50 Euro anbieten. Allerdings müsste ich in diese Gruppen dann eben 10 Hunde packen. Mindestens.

Das Problem? Ich möchte das nicht. In meiner Welt ist das nicht zielführend und führt nicht zu guten Ergebnissen. Zumindest nicht schnell.

Als einer von 10-15 Teilnehmern bekommst Du nicht so viel Input wie als einer von 5. Das ist Mathematik. Du bräuchtest viel länger für das gleiche Ergebnis.

Billig kann aber auch bedeuten, dass der Trainer oder die Trainerin einfach noch nicht so viel Erfahrung hat und daher noch keine hohen Preise aufruft. Das finde ich nicht verkehrt und ehrlich gesagt auch fair, denn auch Erfahrung hat ihren Preis. 

Wie erkenne ich eine gute Hundeschule?

Es gibt ein paar Faktoren, an denen Du erkennen kannst, ob die Preise gerechtfertigt sind. Hier mal ein paar Beispiele: 

  1. Zeigt sich der Trainer auch mal mit seinem eigenen Hund und welchen Umgang pflegt er mit diesem? 

  2. Gibt es verschiedene Methoden oder wird alles über einen Kamm geschoren? 

  3. Wie viele Hunde sind in einer Gruppe? 

  4. Stehen bei großen Gruppen (über 6 Hunden) mehrere Trainer zur Verfügung? 

  5. Gibt es einen Support außerhalb der Stunden? Ist der, bis zu einem gewissen Ausmaß, im Preis enthalten? 

  6. Ehrlichkeit bei Unwissen: Gibt der Trainer zu, wenn er etwas nicht weiß, und recherchiert es dann?

Wahrnehmung vs. Realität

Oft habe ich das Gefühl, meine Arbeit wird nicht als solche angesehen. Als würde ich mein Geld mit Hundestreicheln verdienen. Meine Arbeit scheint maximal als „bezahltes Hobby“ zu gelten.

Dabei betreibe ich eine Hundeschule ernsthaft: mit Erfahrung, Ausbildung und laufenden Fortbildungen. Es ist ein Beruf! Und wer etwas gelernt hat, darf damit auch Geld verdienen. Ein Ingenieur arbeitet auch nicht aus Spaß an der Freude.

Genau das wird uns aber zum Verhängnis. Schließlich macht uns das Hundetraining ja so viel Spaß und Freude. Das stimmt. Tut es. Wenn es bei Deiner Arbeit anders ist…sorry, not sorry! 

Appell an meine Kollegen: Hört auf, Euch unter Wert zu verkaufen! Wenn ihr was draufhabt, zeigt das und lasst Euch angemessen bezahlen. Wir müssen fair bleiben, aber nicht den „billigen Jakob“ spielen.

Ich sehe mich auf jeden Fall nicht als Hobby-Else. Ich weiß was ich kann (und auch, was ich nicht kann) und finde, das darf ich auch in meiner Preisgestaltung sichtbar machen. 

Kurz gesagt: Eine Investition in entspannte Jahre

Hundeschule ist keine Spontananschaffung, sondern eine Investition in entspanntere Jahre mit Deinem Hund.

Frag nicht, ob es teuer ist. Frag, was es Dir erspart:

  • Stresssituationen beim Spaziergang
  • Peinliche Momente vor Besuch
  • Hunderte Stunden eigenes Experimentieren
  • Nerven und Frust für die ganze Familie

Die wahre Frage ist: Was ist Dir ein harmonisches Zusammenleben mit Deinem vierbeinigen Familienmitglied wert?

Wenn Du das nächste Mal 200 Euro für einen Hundekurs investierst, denk daran: Du kaufst nicht nur 8 Stunden Training. Du kaufst Dir Lebensqualität für die nächsten 10-15 Jahre.

Und das ist jeden Euro wert.

Wenn Du mehr über meine Kurse wissen möchtest, wirf einen Blick auf mein aktuelles Angebot. Das ist transparent und ohne Kleingedrucktes.

FAQ

Was kostet Hundetraining in der Hundeschule?

Eine seriöse Hundeschule liefert kein 08/15-Programm, sondern individuelles Training, fundiertes Wissen, Praxiserfahrung und direkte Betreuung. Dein Hund bekommt keine Fließbandtipps, sondern passgenaue Lösungen. So ist die Hundeschule der Maßanzug und das Youtube-Video das Billigshirt. Dazu kommen Versicherungen, Miete, Weiterbildung, Material, Steuern und die Zeit, die der Trainer außerhalb der Stunde für Planung, Dokumentation und Fragen investiert.

Nicht nur die 60 Minuten auf dem Platz. Du bezahlst Fachwissen, Trainingskonzepte, Equipment, Raumkosten, Versicherungen, Fahrtzeit, ständige Fortbildung, Organisation und Support. Ein fair kalkulierter Preis stellt sicher, dass die Qualität bleibt und Du nicht nach drei Wochen allein dastehst.

Kurzfristig ja, langfristig oft nein. Fehlerhaftes Training oder fehlende Betreuung führen zu Verhaltensproblemen, die später teurer werden (mehr Stunden, Verhaltenstherapie, ggf. Folgeschäden). Qualitätstraining baut nachhaltig auf. Das spart Dir Stress, Zeit und Kosten.

Achte auf Qualifikation, Transparenz, Trainingsphilosophie, individuelle Betreuung, Sicherheitskonzept, Kundenfeedback und die Atmosphäre vor Ort. Ein Trainer, der Fortbildungen vorweisen kann, Dich ehrlich berät und nicht nur „Sitz, Platz, Fuß“ verkauft, bietet echten Mehrwert.

Gruppenstunden teilen die Trainerzeit auf mehrere Hunde, deshalb ist der Preis pro Mensch-Hund-Team niedriger. Einzeltraining ist teurer, weil der Profi exklusiv für Dich plant, analysiert und begleitet. Beides kann sinnvoll sein. Je nach Ziel, Trainingsstand und Charakter Deines Hundes. Und auch Deine Vorlieben spielen eine Rolle. Wenn Du Dich in Gruppen nicht wohlfühlst, dann rate ich immer zum Einzeltraining. 

Günstige Hundeschulen sind nicht automatisch schlecht. Oft haben junge Trainer faire, niedrigere Preise. Vorsicht bei Dumpingpreisen: Große Gruppen (10+ Hunde) bedeuten wenig individuelle Betreuung. Qualitätskriterien: Kleine Gruppen, Nachbetreuung, verschiedene Trainingsmethoden und transparente Kostenstruktur. Preis-Leistung ist wichtiger als der reine Preis.

Ja, eine gute Hundeschule lohnt sich immer. Die Investition von 200-400 Euro erspart Dir Jahre von Problemen: Leinenaggression, Ungehorsam, Stress beim Tierarzt. Hochgerechnet kosten 8 Trainingsstunden weniger als 2 Euro pro Monat über die Lebenszeit Deines Hundes. Zusatznutzen: Entspannte Spaziergänge, sichere Hundebegegnungen und ein harmonisches Familienleben sind unbezahlbar.

Hundetraining ist günstiger als gedacht: Eine Friseurstunde kostet 40-80 Euro, eine Massage 60-90 Euro, ein Autoreifen-Wechsel 100+ Euro. Hundeschule-Gruppenstunden kosten hingegen nur 25 -35 Euro. Und das für professionelle Beratung, die 10 – 15 Jahre wirkt. Der Stundensatz liegt unter dem eines Handwerkers, obwohl Hundetrainer oft jahrelange Ausbildungen haben.