Hund im Herbst 2025: Tipps für Spaziergänge, Ernährung & Fellwechsel

Der Herbst bringt für Hunde große Veränderungen: Fellwechsel, Hormone und Verhaltensauffälligkeiten sind typisch für diese Jahreszeit. Viele Hundehalter bemerken jetzt, dass ihr Hund müder, gereizter oder gar aufgedrehter ist als sonst.

Findest Du den Herbst dieses Jahr auch so besonders? Die bunten Blätter, die klare Luft, diese Mischung aus letzter Wärme und erster Kühle. Herrlich, oder? Aber hast Du bemerkt, dass sich auch Dein Hund gerade anders verhält?

Der Herbst ist für Deinen Hund weit mehr als einfach nur eine Jahreszeit. Es ist eine Phase intensiver körperlicher und emotionaler Umstellungen. Während wir die goldenen Farben bewundern, läuft im Körper Deines Hundes ein komplexes Programm ab: Hormone schwanken, das Fell wechselt, und die gesamte Energie verschiebt sich.

In diesem Artikel erfährst Du, was genau mit Deinem Hund im Herbst passiert und wie Du ihn durch diese Zeit begleiten kannst. Und das nicht mit starren Trainingsplänen, sondern mit Achtsamkeit und echter Verbundenheit.

Die Inhalte dieses Blog-Artikels:

Warum sich Hunde im Herbst anders verhalten

Schauen wir uns doch einfach mal an, was im Herbst alles auf die Hunde einprasselt. 

Weniger Tageslicht löst den Hormonwechsel aus

Die jahreszeitlich bedingte Veränderung der Tageslichtlänge ist der Hauptauslöser für den Fellwechsel beim Hund. Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, produziert die Zirbeldrüse mehr Melatonin, was nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst, sondern auch den gesamten Stoffwechsel Deines Hundes.

Was das für Deinen Hund bedeutet:

  • Müdigkeit: Viele Hunde werden ruhiger und verschlafener
  • Verändertes Aktivitätslevel: Der Körper passt sich auf „Energiesparmodus“ an
  • Intensiverer Fellwechsel: Das Signal für dichtes Winterfell wird aktiviert

Der Fellwechsel: Mehr als nur lästige Haare

Der Fellwechsel im Herbst ist für Hunde ein natürlicher Prozess, bei dem das leichte Sommerfell gegen ein dichteres, wärmendes Winterfell eingetauscht wird. Aber dieser Prozess ist energieintensiv und kann 6 – 8 Wochen dauern.

Typische Anzeichen beim Herbst-Fellwechsel:

  • Massiver Haarausfall, besonders bei Rassen mit Unterwolle
  • Juckreiz und Kratzen (abgestorbene Haare pieken)
  • Manche Hunde wirken während dieser Phase unruhiger oder müder, da der Körper viel Energie benötigt, um das neue Fell aufzubauen
  • Trockene Haut oder Schuppenbildung

Warum das wichtig ist:

Der Fellwechsel ist Schwerstarbeit für den Körper. Dein Hund braucht jetzt mehr Ruhe und Nährstoffe, nicht mehr Action. Mehr Infos über den Fellwechsel findest Du in diesem Artikel vom Sommer 

Wenn Dein Hund außerhalb der Norm haart

Verliert das Tierchen außerhalb der gewöhnlichen Zeiten immer mehr Haare und wird das Haarkleid zunehmend dünner, so handelt es sich kaum um den saisonalen Fellwechsel. Hier empfehle ich dann doch den Gang zum Tierarzt oder Heilpraktiker. Meinetwegen auch zum Schamanen, wenn das Deine erste Wahl ist. Halt nicht die üblichen Tipps von der Hundewiese 😉

Warnzeichen:

  • Kahle Stellen
  • Extrem starker Juckreiz mit Wunden
  • Hautrötungen oder Entzündungen
  • Übel riechendes Fell
  • Verhaltensauffälligkeiten

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die kühleren Temperaturen und oft feuchte Herbstluft verändern nicht nur, wie sich Dein Hund fühlt, sondern auch:

  • Seine Bewegungslust
  • Die Geruchsintensität beim Schnüffeln (feuchte Luft trägt Gerüche besser)
  • Den Zustand seiner Pfotenballen und Haut

Erhöhte Wildaktivität

Im Herbst sind Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere besonders aktiv. Sie bereiten sich auf den Winter vor, markieren Reviere und sind auf Futtersuche. Für Deinen Hund bedeutet das:

  • Reizüberflutung durch intensive Gerüche
  • Höhere Aufregung beim Spaziergang
  • Mehr Impulskontrolle nötig

Bei Labbi, Beagle und Co., die eh ständig mit der Nase am Boden kleben, könnte man derzeit meinen, sie hätten Pattex an der Schnauze. Wenn dann hier auch noch läufige Hündinnen in Eurem Viertel unterwegs sind, wird’s schwierig, diese Schnüffelmonster von A nach B zu bewegen.

Zusammenfassend gesagt, wird die Umwelt für Deinen Hund jetzt im Herbst ganz schön bunt. Es prasseln viel mehr Reize auf ihn ein und ein normales Gassi kann momentan schon dazu führen, dass Dein Hund völlig überfordert ist. Meistens merkt man es bei jungen Hunden deutlicher, als bei den älteren Vertretern, die einfach schon wissen wie das mit den Jahreszeiten funktioniert. Daher: Stresse Deinen Hund jetzt nicht zusätzlich mit actionreicher „Auslastung“. 

Was das mit Deinem Hund macht: Körper, Hormone und Verhalten

Nachdem Du nun weißt, was die äußerlichen Veränderungen sind, schauen wir mal, was das für Hunde im Herbst innerlich auslöst. 

Hormonelle Achterbahn: Melatonin, Läufigkeit und das große Durcheinander

Im Herbst passiert hormonell richtig viel bei Hunden:

Melatonin steigt an:
Bei Dunkelheit wird die Melatoninproduktion angekurbelt, was den Fellwechsel anstößt und den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Melatonin macht müde und verlangsamt den Stoffwechsel. Es gibt Hunde, die kommen morgens schwer in die Gänge, oder sind nach dem Nachmittagsgassie zu nichts mehr zu gebrauchen. Wenn Du so einen Kandidaten Dein eigen nennst, dann gönn ihm einfach diese extra Mütze Schlaf. Mein Neid ist ihm sicher 😴🥱 

Läufigkeit im Herbst:
Viele Hündinnen werden im Herbst läufig, was das hormonelle Chaos noch verstärkt. Rüden in der Umgebung reagieren intensiver, und auch die Hündinnen selbst zeigen oft:

  • Verhaltensänderungen
  • Mehr Unruhe oder im Gegenteil: mehr Ruhebedürfnis
  • Verstärkte Emotionalität

Das Ergebnis:
Eine wilde Mischung aus „Ich bin hundemüde“ und „Ich drehe gleich durch“. Kein Wunder, dass Dein Hund gerade vielleicht nicht er selbst ist und Dich in den Wahnsinn zu treiben scheint. Er macht´s nicht extra und kann auch nur bedingt was dafür, wenn überhaupt. Appropos extra machen. Das tun die Fellmonster ja eh nie. Kannst Du auch gerne hier noch mal lesen Dein Hund will Dich ärgern? – Die Wahrheit hinter „absichtlichem“ Ungehorsam

Die 3 Herbst-Typen: Welcher ist Dein Hund?

Hunde reagieren sehr unterschiedlich auf die herbstlichen Veränderungen:

Typ 1: Der Schlafmützen-Hund 

  • Deutlich mehr Ruhebedürfnis
  • Weniger Spieltrieb
  • Schwerer aus dem Körbchen zu motivieren
  • Was er braucht: Licht tanken, sanfte Aktivierung, viel Verständnis

Typ 2: Der Gereizte

  • Schneller genervt von anderen Hunden oder Menschen
  • Kürzere „Zündschnur“
  • Mehr Rückzug oder distanzloses Verhalten
  • Was er braucht: Klare Strukturen, Ruheinseln, Abstand von Stressoren

Typ 3: Der Energiebündel

  • Wirkt aufgedrehter als sonst
  • Schwerer zur Ruhe zu bringen
  • Höheres Erregungslevel
  • Was er braucht: Entschleunigung, bewusste Pausen, keine zusätzliche Action

Schau genau hin: Zu welchem Typ gehört Dein Hund gerade? Und mal ganz ehrlich! Deckt sich das mit dem, was Du selbst gerade fühlst?

Wäre ich ein Hund, ich wäre ein Mischtyp aus 1 und 2. Ich komme morgens auch schwer aus dem Körbchen und mein Verhalten gegen nervige Menschen wird eher distanzlos 😂

Lieblings Tipps: So unterstützt Du Deinen Hund im Herbst

Und was macht man jetzt dagegen? Berechtigte Frage. Ich hab Dir hier mal meine Favoriten aufgelistet. 

Euer neues Herbst-Ritual: Ruhe für Dich und Deinen Hund

 Vielleicht hast Du gerade die Intention Deinen aufgekratzten Hund noch mal richtig auszulasten, da er ja anscheinend gerade voller Energie steckt. Ich empfehle Dir, es genau andersrum zu machen.

Wenn Ihr feste Lieblingsrouten für Eure Spaziergängen habt, dann lohnt es sich, dort bestimmte Orte zur Ruheinsel zu machen. Eine Bank, eine Waldlichtung, die kleine Wiese hinter dem Haus. Macht dort einfach mal Pausen, die nicht mit Erwartungen an einen von Euch verknüpft sind.

Entschleunigung statt Bespaßung

Wenn Dein Hund gerade hochfährt und aufgedreht ist, braucht er vermutlich keine zusätzliche Action durchs Ballwerfen. Wir wollen schließlich vermeiden, dass der Hund unter Adrenalin steht und möchten stattdessen, dass er die ganzen Eindrücke, die im Herbst auf ihn einprasseln gut verarbeiten kann. Das erreichen wir aber mit Ruhe und nicht mit hektischen Spaziergängen, auf denen wir noch mehr Adrenalinkicks hinzufügen.

Das gute alte Sprichwort

„In der Ruhe liegt die Kraft“

ist nicht durch Zufall entstanden. Wenn ich drüber nachdenke, würde ich darauf tippen, dass das irgendwann im Herbst entstand. 😊

Nein, ernsthaft. Ich kann es nicht oft genug sagen: Dein Hund braucht jetzt nicht mehr Action, sondern mehr Ruhe. Action fährt ihn nicht runter, sondern treibt sein Erregungslevel noch weiter nach oben. Ruhe hingegen hilft einem Hund sich selber besser regulieren zu können und dabei all die Gerüche und Veränderungen im Herbst zu verarbeiten. 

Herbst Tipps für entspannte Spaziergänge

Meine Herbst Tipps fürs Gassi sind schnell erzählt. 

  • Langsamer werden: Bewusst trödeln statt hetzen
  • Weniger Reize: Bekannte Wege statt neuer Abenteuer
  • Mehr Zeit lassen: Für Schnüffeln, Verarbeiten, Ankommen

Ja, mehr ist es nicht. Ich sage immer, Hundeerziehung ist keine Zauberei. Richtig, sie ist magisch, aber im Grunde simpel. Vielleicht ist ja gerade das, das Zauberhafte daran?

Licht tanken hilft gegen den Herbstblues bei Hund und Mensch

Wenn Ihr beide eher Team Winterschlaf seid? Dann nutzt jeden Sonnenstrahl!

Warum Tageslicht so wichtig ist:

  • Reguliert die Melatonin-Produktion
  • Hebt die Stimmung (bei Mensch und Hund)
  • Aktiviert sanft, ohne zu überfordern

Praktische Umsetzung:

  • Spaziergänge in die sonnigen Stunden legen
  • Auch kurz rausgehen, wenn die Sonne scheint
  • Gesicht (und Hundenase) bewusst in die Sonne halten
  • Auf sonnigen Plätzen Pausen machen

Fellpflege im Herbst: So hilfst Du Deinem Hund durch den Fellwechsel

Richtiges Bürsten macht den Unterschied
Das (tägliche) Bürsten ist der wichtigste Schritt, um den Fellwechsel zu erleichtern. Es entfernt lose Haare und beugt Verfilzungen vor.

Wie oft bürsten im Herbst?

  • Hunde mit dichter Unterwolle: Täglich
  • Kurzhaarige Hunde: 2-3x pro Woche
  • Langhaarige Hunde ohne Unterwolle: 3-4x pro Woche

Warum Bürsten so wichtig ist:

  • Entfernt abgestorbene Haare, die sonst pieken und jucken
  • Durch die Massage der Haut beim Bürsten regst du die Produktion der Talgdrüsen an und die Haut reguliert ihren Feuchtigkeitsgehalt
  • Beugt Hautproblemen und Verfilzungen vor
  • Ist Bindungszeit zwischen Dir und Deinem Hund

Hautpflege nicht vergessen

Der Wechsel zwischen kühler Außenluft und trockener Heizungsluft stresst die Haut Deines Hundes.

Darauf solltest Du achten:

  • Schuppenbildung oder trockene Stellen
  • Gerötete Hautpartien
  • Verstärktes Kratzen oder Lecken
  • Rissige Pfotenballen

Was hilft:

  • Hautpflegeöle oder spezielle Shampoos (nur bei Bedarf!)
  • Höhere Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
  • Pfotenbalsam zur Vorbereitung auf Salz und Schnee
  • Nicht zu häufig baden (max. alle 6 – 8 Wochen)

Ernährung im Herbst: Was Dein Hund jetzt im Napf braucht

Teilst Du Deine Lieblingsessen, genau wie ich auch, in Sommer- und Wintergerichte ein? Salate und Nudeln mit Lachs sind für mich z. B. Sommeressen. Wohingegen Gulasch und Kartoffelsuppe mit der kalten Jahreszeit verknüpft sind. Auch Dein Hund freut sich, wenn er nicht 365 Tage im Jahr das gleiche Futter im Napf hat.

Mehr Energie für den Fellwechsel

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Fellgesundheit. Das tägliche Futter sollte während dieser Zeit vor allem eiweißreich sein und einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweisen.

Wichtige Nährstoffe für Hunde im Herbst:

  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Für glänzendes, kräftiges Fell (z.B. in Lachsöl)
  • Biotin und Zink: Stärken das Haarwachstum
  • Hochwertige Proteine: Für den Aufbau des neuen Fells
  • B-Vitamine: Unterstützen Haut und Fell

Futtermenge anpassen? 

Das kommt darauf an:

  • Bei intensivem Fellwechsel: Eventuell leicht mehr Futter
  • Bei weniger Bewegung: Eher gleichbleibende Menge
  • Bei Gewichtszunahme-Tendenz: Beobachten und anpassen

Tipp: Lass Dich von Deinem Tierarzt oder Ernährungsberater individuell beraten, wenn Du größere Gewichtsschwankungen bei Deinem Hund feststellst.

Saisonales für den Napf

Der Herbst bietet tolle natürliche Ergänzungen:

  • Kürbis: Ballaststoffreich, gut für die Verdauung, kalorienarm
  • Äpfel: Vitamin C, Ballaststoffe (ohne Kerne!)
  • Karotten: Beta-Carotin für Haut und Fell
  • Hagebutten: Natürliches Vitamin C (getrocknet und gemahlen)

Im Herbst sind alle Lebensmittel, die saisonal und regional angeboten werden super gesund. Pastinaken, Rote Beete und Co. liefern allerhand Vitamine und Mineralstoffe. Genau wie bei uns Menschen auch, mögen Hunde es, wenn ihr Futter jetzt warm wird. Weiche gerne mal Haferflocken in warmen Wasser ein oder füttere eine warme Kürbissuppe.

Häufige Herbst-Probleme bei Hunden und ihre Lösungen

Jede Jahreszeit hat ja so ihre ganz eigenen Tücken was die Gesundheit von Hunden anbelangt. Hier das, was ich für den Herbst ganz typisch finde. 

Herbstgrasmilben: Die unsichtbare Plage

Symptome:

  • Starker Juckreiz, besonders an Pfoten, Bauch, Ohren
  • Rote, entzündete Stellen
  • Winzige orangerote Punkte (die Milben selbst)

Was hilft:

  • Pfoten nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen
  • Bauch und Beine auf Milben kontrollieren
  • Bei starkem Befall: Tierarzt aufsuchen

Matsch, Nässe und kalte Pfoten

Pfotenpflege im Herbst:

  • Zwischen den Ballen Fell kürzen (verhindert Schmutzklumpen)
  • Nach nassen Spaziergängen Pfoten abtrocknen
  • Pfotenbalsam zur Vorbereitung auf Winter
  • Verfilzungen zwischen den Zehen vermeiden

Lifehack: Wenn Du die Möglichkeit hast, dann bau Dir eine Hundedusche in Dein Haus ein. Mir hat mein lieber Ehemann das gute Stück im Keller gebaut. Ich schwör. Der Gamechanger. Liebs!

Hund Herbst Dusche Hundedusche
Der Herr Pudel in der Hundedusche. Die ist nicht nur im Herbst für Hunde praktisch, sondern schon ganzjährig meinen Rücken.

Sind Eicheln, Walnüsse und Bucheckern für Hunde gefährlich?

Ja leider sind sie das wirklich. Aber keine Panik, sie führen alle nicht unmittelbar zum Tod und Du kannst ganz leicht Vorsichtsmaßnahmen treffen. 

Kastanien:
Kastanien können dann zur Gefahr werden, wenn Dein Hund sie am Stück, oder große Teile davon verschluckt. Sie sind recht schwer verdaulich und können leider den Magen-Darm-Trackt verstopfen, was zu einem Darmverschluss führen kann.  

Achte also darauf, dass Dein Hund keine Kastanien aufnimmt. Gerade Welpen, die sich so ziemlich alles ins Maul stopfen sind hier gefährdet. Bei kleinen Hunden können sie auch in der Speiseröhre stecken bleiben und so zu Erstickung führen. Abhilfe schafft hier ein gut trainierter Maulkorb 

Zudem erhalten Kastanien auch Saponine, die die Schleimhäute reizen und Durchfall und Erbrechen verursachen können. Bei Vergiftungserscheinungen bitte zum Tierarzt! 

Bucheckern:
Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche. Leider enthalten sie ebenfalls Saponine und zusätzlich Fagopyrin. Letzteres kann bei hellen Hunde eine Lichtüberempfindlichkeit auslösen, was durch Sonneneinstrahlung verstärkt wird. 

Eicheln:
In Eicheln ist Tanninsäure enthalten. Hier reichen oft schon kleine Mengen, um ernsthafte Symptome auszulösen. Tanninsäure verursacht ebenfalls Magen-Darm-Probleme bis hin zu Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen können auch die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden. 

Auch hier kannst Du Deinen Hund durch einen Maulkorb oder eine Leine schützen. 

Walnüsse:
Aufgrund ihrer Größe besteht auch hier, wie bei den Kastanien die Gefahr eines Darmverschlusses oder des Erstickens.

Zudem können Walnüsse Schimmelpilze enthalten, die das Toxin Roquefortin C produzieren. Dies kann tödlich sein und man erkennt eine Vergiftung an Zittern, Koordinations- und Gleichgewichtsproblemen, Krämpfe und Erbrechen.

Besteht der Verdacht eine Vergiftung dann sofort zum Tierarzt oder in die Klinik. 

Schimmelpilze auf nassem Laub:
Auch nasses Laub ist natürlich ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Somit solltest Du Deinen Hund nicht unbedingt im nassen, verrottendem Laub spielen und rennen lassen. 

Pilze:
Wer sich mit Pilzen nicht auskennt, der sollte sie nicht sammeln. Das gilt auch für unsere Hunde. Diese können nämlich Fliegen- und Knollenblätterpilz ähnlich schlecht vertragen wie wir. 

Ähm, Hunde gehören im Wald aber sowieso auf den Weg und da wachsen eher selten Pilze. Somit ist hier die Gefahr entweder durch gute Erziehung oder zumindest durch eine Leine, die den Hund daran hindert den Weg zu verlassen, gebannt.  

Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Die Gefahren bestehen durchaus, ABER mach jetzt auch kein Drama draus und krieg nicht bei jeder Eichel einen Herzinfarkt. Wenn Dein Hund nicht dazu neigt alles zu inhalieren, dann ist die Gefahr nicht so wahnsinnig hoch, wie sie jetzt vielleicht klingt. Und an einer Eichel wird wahrscheinlich auch kein Hund sterben. 

Braucht Dein Hund einen Mantel?

Nicht jeder Hund braucht Kleidung, aber:

  • Hunde mit wenig Unterwolle
  • Sehr kleine Hunde (Bodenkälte!)
  • Ältere oder kranke Hunde
  • Hunde, deren Fellwechsel sich verzögert
Braucht ein Hund einen Mantel
Die Pudel haben keine Unterwolle und frieren leicht. Der Aussi hingegen braucht hier keinen Mantel.

Wichtig: Ist der Hundemantel zu dick, hat der Hund keine Chance ein ausreichendes Winterfell für die wirklich kalten Tage zu bekommen. Daher ist oftmals weniger mehr. Und gaaaanz wichtig. Son Mantel soll nicht nur stylisch aussehen. In erster Linie soll er passen. Und dann ist´s auch egal welche Farbe das Teil hat. 

Tipp: Zu diesem Thema wird es bald einen eigenen und ausführlichen Artikel geben. Schau also unbedingt wieder vorbei. Möchtest Du mehr saisonale Tipps für Deinen Hund? Dann trag Dich hier ein gleich hier ein. Der Newsletter bringt Wissen mit Herz direkt in Dein Postfach.

Vorbereitung auf den Winter: Jetzt die Weichen stellen

Nun, auch noch dem schönsten Herbst kommt leider Gottes unweigerlich der Winter. Mir graust es schon wieder davor. Gibt es 3 schöne Jahreszeiten für mich, der Winter geht gar nicht. Ein Grund, warum ich nie in ein Skandinavisches Land ziehen werde.

Immunsystem stärken

Der Herbst ist die perfekte Zeit, um das Immunsystem Deines Hundes zu unterstützen:

  • Ausreichend Bewegung an der frischen Luft (aber nicht überfordern)
  • Stress reduzieren durch Ruheinseln und Rituale
  • Hochwertige Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen
  • Parasitenprophylaxe nicht vergessen
  • Gesundheits-Check beim Tierarzt (besonders bei älteren Hunden)

Rituale etablieren, die auch im Winter funktionieren

Was Du jetzt mit Deinem Hund aufbaust, trägt Euch durch den Winter:

  • Schlenderspaziergänge funktionieren bei jedem Wetter (Länge anpassen)
  • Entspannungssignale etablieren (z.B. bestimmte Musik, Decke, Massage)
  • Indoor-Beschäftigung vorbereiten (Nasenarbeit, Denkspiele)
  • Ruhe als Gewohnheit verankern

Ausrüstung checken

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um:

  • Reflektoren und Leuchthalsband zu besorgen (es wird früh dunkel!)
  • Handschuhe und Stirnlampe für Dich bereit zu legen
  • Pfotenbalsam zu kaufen
  • Hundebett überprüfen: Liegt es zugfrei? Warm genug?
  • Wassernapf: Steht er warm (aber nicht zu nah an der Heizung)?

Es geht nicht ums „Richtig machen“

Nach all diesen Informationen möchte ich Dir das Wichtigste ans Herz legen:

Es geht nicht darum, jetzt irgendetwas „richtig machen“ zu müssen.

Es geht jetzt im Herbst darum, hinzuspüren. Zu sehen, was gerade ist. Und das gemeinsam zu erleben. Ganz ohne Druck, ohne Trainingsplan, ohne dass einer von Euch funktionieren muss.

Der Herbst ist die Zeit des Loslassens und der Erneuerung. Vielleicht ist es auch eine gute Zeit, mal zu hinterfragen wie, die Spaziergänge oder das Zusammenleben mit Hund, in Deinen Augen,  „sein müssen“ und stattdessen zu spüren, was Euch beiden gerade guttut.

Lass Deinen Hund Dein Taktgeber sein, denn meist weiß er besser als wir, wann es Zeit ist für Bewegung und wann für Pause.

Zusammenfassung:
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Was im Herbst mit Deinem Hund passiert:

  • Fellwechsel (6-8 Wochen, sehr energieintensiv)
  • Hormonelle Veränderungen durch mehr Melatonin
  • Verhaltensänderungen: müder, gereizter oder aufgedrehter
  • Mehr Geruchsreize durch erhöhte Wildaktivität

Wie Du Deinen Hund unterstützt:

  • Spaziergänge mit festen Ruhepunkten etablieren
  • Entschleunigen statt bespaßen
  • Licht tanken wann immer möglich
  • (Tägliches) Bürsten beim Fellwechsel
  • Hochwertige Ernährung mit Omega-Fettsäuren und Proteinen
  • Pfotenpflege intensivieren

Was Du jetzt vorbereiten solltest:

  • Immunsystem stärken
  • Rituale etablieren, die auch im Winter funktionieren
  • Ausrüstung für dunkle Tage checken
  • Gesundheits-Check beim Tierarzt

Ich wünsche Dir und Deinem Hund eine ruhige, goldene Herbstzeit voller Nähe und Gelassenheit. 🍂

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FAQ

Hunde im Herbst: Verhalten, Futter und Fellwechsel

Der Fellwechsel dauert in der Regel 6-8 Wochen, kann aber je nach Rasse, Alter und individuellen Faktoren variieren.

Die erhöhte Melatonin-Produktion durch weniger Tageslicht macht müde. Außerdem kostet der Fellwechsel viel Energie.

Das kommt auf den individuellen Hund an. Bei intensivem Fellwechsel kann eine leichte Erhöhung  sinnvoll sein. Sollte Dein Hund eher zu Team „Sofa“ gehören und im Herbst sehr viel schlafen, dann braucht er vielleicht sogar weniger Futter. Beobachte das Gewicht Deines Hundes.

Hunde mit dichter Unterwolle am besten täglich, andere Rassen 2-4x pro Woche, je nach Felltyp und Intensität des Fellwechsels.

Nicht jeder Hund braucht Kleidung. Sinnvoll ist sie für Hunde mit wenig Unterwolle, sehr kleine Rassen, ältere oder kranke Hunde.

Pfoten nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen und Bauch sowie Beine kontrollieren. Bei starkem Befall zum Tierarzt.

Hormonelle Schwankungen, Läufigkeiten in der Umgebung, Stress durch mehr Reize und der energieintensive Fellwechsel können zu Gereiztheit führen.

Ja, aber achte auf Entschleunigung. Es geht nicht um Länge, sondern um Qualität. Bewusste, ruhige Spaziergänge sind jetzt wertvoller als Action.

Ja, Kastanien enthalten Saponine, die Durchfall und Erbrechen auslösen können. 
Außerdem können Kastanien im Verdauungstrakt stecken bleiben und zu einem Darmverschluss bei Hund führen. 

Auch Walnüsse, Eicheln und Bucheckern sind für Hunde nicht gesund und sollten nicht aufgenommen werden. 

Bei Vergiftungserscheinungen in allen Fällen bitte unbedingt zum Tierarzt mit dem Hund. 

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