Fellpflege im Sommer

Scheren, bürsten oder ignorieren?

Der Sommer ist da. Und mit ihm das Drama in vielen Haushalten: Hunde, die haaren wie irre, Menschen, die die Bürste verfluchen und irgendwo dazwischen die große Frage:
Muss das Fell ab? Oder darf das bleiben?

Als Hundebesitzer mit einem Pudel und zwei Australian Shepherds bin ich mittendrin. Einer muss zum Friseur, die anderen bringen mir täglich kleine Wollmäuse als Geschenk. Zeit, mal über Fellpflege zu sprechen

Fell ist nicht gleich Fell – Die entscheidenden Unterschiede 

Bevor ich mit den ultimativen Pflegetipps loslege, möchte ich erst mal eins klarstellen:
Es gibt nicht die eine Lösung für alle Hunde.
Diese Erkenntnis zieht sich, wie so vieles in der Hundehaltung, wie ein roter Faden durch alle Themen.

Fast jeder Hund (außer z. B. dem Mexikanischen Nackthund oder dem Chinese Crested) hat Fell. Behaart sind fast alle Körperstellen, mit Ausnahme von Nase, After, Vulva und Pfotenballen. Aber: Wie dieses Fell aussieht und wie es sich verhält, hängt stark von der Rasse und Fellstruktur ab.

Welche Aufgabe hat das Fell eines Hundes? 

Klar: Fell gibt dem Hund sein rassetypisches Aussehen. Gerade bei Mischlingen lässt sich anhand der Fellstruktur manchmal erahnen, welche Rassen mitgemischt haben, manchmal aber auch überhaupt nicht. Gerade bei Pudelmischlingen (also Doodle in allen Varianten) ist alles möglich, auch innerhalb eines Wurfs.

Doch das Fell ist nicht nur Deko. Es schützt den Hund:

  • vor Verletzungen (z. B. durch Dornen)

  • vor Kälte

  • vor Hitze

  • vor Nässe

  • vor UV-Strahlung

  • und in gewissem Maße auch vor Parasiten

Außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der innerartlichen Kommunikation.
Der Klassiker ist der aufgestellte „Kamm“ am Rücken bei erregten oder drohenden Hunden.
Doch das ist nur die sichtbarste Variante. Viele feinere Signale laufen über das Fell, vorausgesetzt, der Hund hat die entsprechende Fellstruktur.

Ein bisschen Fell-Physiologie gefällig?

In sogenannten Haarbalgtrichtern wachsen mehrere Haare gemeinsam: ein kräftiges Haupthaar plus feine Nebenhaare. Im mittleren Abschnitt sitzt der Haarmuskel, der das Haar aufrichten kann, z.B. bei Erregung oder zur Thermoregulation. Hunde wie der Pudel können das nicht mehr, da ihre Fellstruktur diese Funktion nicht hergibt. 

Ebenfalls über das Fell, lässt sich einiges über den Gesundheitszustand eines Hundes erkennen. In der Haut befinden sich Talgdrüsen, die das Haar mit Fett und Mineralstoffen versorgen. Bei einem gesunden Hund ist das Fell glänzend und weich. Ist das Fell hingegen stumpf, glanzlos und schuppig, dann lohnt sich ein genauer Blick auf die Gesundheit Deines Hundes. 

Deckhaar und Unterwolle: Der Doppelpack der Natur

Deckhaar

Schauen wir uns den Vorfahr unserer Hunde, den Wolf, an, wird schnell klar, dass die ursprüngliche Struktur des Deckhaares das Stockhaar ist (zu den verschiedenen Haartypen später mehr).

Das Deckhaar bei Hunden ist dicker als die Unterwolle und dieser zahlenmäßig meist unterlegen. Das macht deutlich, dass das Deckhaar weniger dicht ist, als die Unterwolle. 

Länge, Struktur, Lebensdauer und Farbe des Deckhaares ist genetisch bestimmt. Bereits der kleine Welpe hat diese Anlagen in sich. Im Laufe eines Hundelebens passt sich das Fell zwar noch an (Unterschied zwischen Welpen- und Erwachsenenfell), aber die Grundlage steht bereits vorgeburtlich fest. 

Im Schnitt stirbt ein Deckhaar nach 6 bis 8 Wochen ab und fällt aus. Übrigens egal ob Deckhaar oder Unterwolle: Die Haare fallen i. d. R. nicht büschelweise, sondern einzeln aus. Sollte Dein Hund also irgendwo kahle Stellen haben, dann ist das ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist und Du solltest das unbedingt abklären lassen. 

Unterwolle

Die Haare der Unterwolle sind dünner als die des Deckhaares. Im Normalfall ist die Unterwolle auch kürzer. Außer bei Hunden mit einem sogenannten Doppelfell, wie z. B. Husky oder Samojede. Hier sind die Haare von Deckhaar und Unterwolle gleich lang.

Die Unterwolle ist nicht gleichmäßig am Hundekörper verteilt und wächst auch nicht immer. Hunde mit Fellwechsel haben diesen meist im Frühjahr und Herbst (bei intakten Hündinnen auch im Zusammenhang mit ihrem Zyklus). Diesen Fellwechsel bestimmt die Unterwolle.  

Habermehl (1996) vergleicht das Fell eines Hundes mit einer luftgefüllten Hülle, die der Thermoregulation eines Hundes dient. Haare, die sich besonders leicht durch den Haarmuskel aufrichten lassen, sind dünn und fein. Durch die Aufrichtung vergrößern sie die lufteinschließende und isolierende Körperoberfläche und haben die größte Wirkung auf die Temperaturegulation. Dies macht deutlich, warum die Unterwolle im Frühjahr abgeworfen und im Herbst wieder aufgebaut wird. 

Quelle: Verena Wiese 2009

Die verschiedenen Felltypen und ihre Pflege

Stockhaar:

Wie bereits erwähnt, ist dieser Haartyp der ursprünglichste Typ bei Hunden. Die Rasse schlechthin, die man mit Stockhaar in Verbindung bringt, ist der Deutsche Schäferhund. Es gibt sie in Kurzstockhaar mit einem Deckhaar von ungefähr bis zu 4 cm und kürzerer Unterwolle und als Langstockhaar, wo die Deckhaare ca. 10 cm lang sind. 

Pflege: Stockhaarhunde sollten nicht nur gebürstet, sondern auch gekämmt, bzw. gestriegelt, werden. Mit vielen Bürsten kommt man nämlich nur bis zum Deckhaar. 😉

Da sowohl abgestorbenes Deckhaar, als auch die Unterwolle nicht immer von alleine ausfallen, sollte dieses regelmäßig entfernt werden. Es gibt spezielle Kämme für Stockhaarhunde, mit denen man die Unterwolle sehr gut entfernen kann. 

Kurzhaar:

Unter Kurzhaar fallen Rassen wie der Labrador, der Boxer, die Französische Bulldogge oder der Dobermann. Das Deckhaar ist hier meist 1 bis 2 cm lang. Kurzhaarhunde gibt es mit viel, wenig oder gar keiner Unterwolle. Unter die letzte Kategorie fallen viele Windhunde. Das macht klar, warum sie im Winter immer einen Mantel tragen sollten. 

Pflege: Hier reicht es, abgestorbene Haare mit einer Bürste zu entfernen. Bürsten aus Metall sind hier aber ungeeignet. Hier dürfen die Bürsten weich sein. Oft ist auch ein Gummihandschuh ausreichend. 

Rauhaar:

Na wem fällt hier nicht der Rauhaardackel ein? Aber auch der Schnauzer ist eine Rauhaar-Rasse. Das Deckhaar ist hier sehr fest, mittellang und gut wasserabweisend. Das Fell dieser Rassen fühlt sich sehr drahtig an. 

Pflege: Da die Unterwolle hier nicht von selber ausfällt, müssen diese Rassen getrimmt werden. Das heißt, die Unterwolle wird rausgezupft. Im Unterschied zum Stockhaar, ist die Unterwolle zwar abgestorben, aber noch fester in der Haut verankert. 

Langhaar: 

Hier findet man Rassen wie den Australian Shepherd oder Spaniel und Setter. Das Deckhaar ist hier meist irgendwas um 20 cm lang und auch hier findet man, wie beim Kurzhaar, Rassen mit viel, wenig oder gar keiner Unterwolle. 

Pflege: Je mehr und vor allem je dichter das Fell ist, desto öfter sollte es gekämmt werden, um Verfilzungen vorzubeugen. Bei Hunden mit viel Unterwolle ist auch hier im Fellwechsel mehr Unterstützung notwendig. Der Markt ist voll mit Bürsten und Kämmen für jede Felllänge und Dicke der Unterwolle. 

Wellhaar (Schneiderassen):

Diese Hunde sind etwas speziell und bilden die Gruppe der Schneiderassen. Der typische Vertreter ist natürlich der Pudel. Aber auch der Bolonka ist ein Wellhaar. Hier sind die Haare immer lang und gewellt, bzw. gelockt. Die allermeisten dieser Hunde haben keine Unterwolle. Der Bolonka oder auch der Puli bilden eine Ausnahme. 

Pflege: Häufiges Kämmen (vor allem bis zum Ende der Pubertät) beugt Verfilzungen vor. Lockige Hunde sollte man nie „trocken“ bürsten. Am besten geht es nach den Baden oder zumindest mit einem Kämmspray. Andernfalls brechen die Haare und es ist für die Hunde auch sehr unangenehm. 

Diese Hunde verlieren kein Fell und das Haar wächst auch zeitlebens weiter. Sie müssen also zwingend geschoren oder geschnitten werden. Dies dient der Gesunderhaltung ist erst im zweiten Schritt auch ein modischer Aspekt.  

Hund im Sommer scheren? Auskämmen der Unterwolle
Haarald – Hergestellt aus der ausgekämmten Unterwolle meiner Reba

Hund scheren im Sommer – Ja oder nein?

Diese Frage wird oft ein bisschen emotional diskutiert. Ich möchte es heute einfach mal mit Fakten probieren. 

Sinnvoll ist das Scheren bei:

  • Schneiderassen, die sonst verfilzen würden
  • Individuellen Bedürfnissen, z. B. bei sehr alten oder kranken Hunden und Hunden, die bereits sehr verfilzt sind

Nicht sinnvoll ist das Scheren bei:

  • Hunden mit Unterwolle, deren Fellstruktur intakt ist

Was beim Scheren mit den Haaren passiert

Warum ist das so? Diese Hunde wirken nach dem Scheren oft zufrieden, als würden sie sich, Achtung Wortspiel, pudelwohlfühlen. Im ersten Moment tun sie das auch. Meiner Meinung nach liegt das aber weniger daran, dass das Fell nun ab ist, sondern eher an dem Umstand, dass sie vorher nicht so ganz richtig gepflegt wurden. 

Schauen wir uns einfach mal an, was beim Scheren mit den Haaren passiert: Wenn man da einmal mit der Maschine drüberbügelt ist halt nichts mehr da. Auch das Deckhaar wird zerstört. Beim Deckhaar kann es passieren, dass es nicht mehr so nachwächst wie vor dem Scheren. Das stellt nicht nur optisch ein Problem dar, sondern beeinträchtigt auch die Funktion des Fells nachhaltig. 

Bei der Unterwolle ist es noch gravierender. Wie ich bereits beschrieben habe, ist es genau die Unterwolle, die für die Isolation und damit für die Regulation der Körpertemperatur verantwortlich ist. Wird sie einfach nur abgeschnitten, ist sie am Hautansatz trotzdem noch dicht, kann sich aber nicht mehr so gut aufrichten, da sie einfach zu kurz ist. Damit entfällt der Effekt, dass die Luft besser zirkulieren und damit für Abkühlung sorgen kann. Im Extremfall kann das zu Überhitzung führen. Genau das, was wir durch das Scheren vermeiden wollten, kann somit erst recht auftreten. 

Je nachdem wir kurz man die Maschine nun einstellt kann es passieren, dass der Hund einen Sonnenbrand bekommt. Die spielt bei hellen Hunden mit dünnem Fell eine große Rolle. 

Was auch immer wieder vorkommt ist, dass durch das Entfernen des Deckhaares und dem Stehenlassen der Unterwolle (nichts anderes passiert beim Scheren), die Unterwolle im Anschluss übermäßig wächst, was dazu führt, dass der Hund evtl. schneller verfilzt. 

Fazit: Scheren bei Hunden mit Unterwolle ist nicht die beste Idee, die man so haben kann. Es scheint ein kurzfristiger positiver Effekt einzutreten, der sich bei genauerem Hinsehen aber zu einem großen Nachteil entwickeln kann. 

Die richtige Alternative zum Scheren

Aber wie macht man es nun richtig? 

Statt scheren heißt es bürsten. Im Fellwechsel zum Sommer hin verlieren die Hunde recht viel Unterwolle. Diese fällt nicht immer einfach aus dem Hund, auch wenn uns unsere Staubsauger etwas anderes sagen. Die Haare bleiben zum Teil im Fell hängen und verursachen dort auch gerne mal Juckreiz. Das merkst Du z. B. daran, dass Dein Hund sich im Fellwechsel vermehrt wälzt. Am Rücken kann er sich halt schlecht kratzen. 

Hier kannst Du ihm durch Bürsten und Kämmen gut unterstützen. Du entfernst diese Haare und verschaffst dadurch Linderung. Insgesamt beschleunigt das Bürsten den Fellwechsel auch deutlich. Du regst nämlich die Durchblutung der Haut an, welche dadurch besser mit dem Abstoßen der Haare vorankommt. 

Hat Dein Hund extrem viel Unterwolle, dann kann Dir auch ein Hundefriseur weiterhelfen. Diese haben spezielle Pflegeshampoos, mit denen sie Deinen Hund erst baden und dann mit einem speziellen Föhn (einem „Blower“) einen großen Teil der gelösten Wolle einfach herausföhnen. Das ist für viele Hunde die angenehmere Prozedur, da es nicht so ziept. Vorausgesetzt natürlich, sie bekommen bei Wasser und Föhn keine Panikanfälle. 

Unterstützung im Fellwechsel durch richtige Ernährung

Du kannst aber noch viel mehr für Dein Fellmonster tun, um ihm den Fellwechsel zu erleichtern. Hier spielt das Futter eine entscheidende Rolle. 

Im Fellwechsel kannst Du folgende Nährstoffe ergänzen: 

  • Bierhefe – sorgt für glänzendes Fell
  • Vitamin B – sorgt für einen guten Stoffwechsel, was dazu führen kann, den Fellwechsel zu beschleunigen
  • Zink und Vitamin A – sorgen für gesunde Talgdrüsen
  • Lachsöl – fördert den Stoffwechsel, sorgt für Glanz im Fell 
  • Hanföl – wirkt positiv bei Hautproblemen, wie Trockenheit, Schuppen und somit Juckreiz
  • Leinöl – wirkt entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem
  • Hochwertiges Eiweiß im Grundfutter

Welche Bürste ist die Richtige? 

Der Markt der Bürsten ist mittlerweile riesig und echt unübersichtlich. Ich selbst besitze gefühlt 20 Bürsten und 10 Kämme. Hier musst Du einfach ausprobieren, was für Euch funktioniert und was eben nicht. Gerade die Aussies brauchen auch unterschiedliche Bürsten. Je nach Stadium des Fellwechsels komme ich mal mit der einen, mal mit der anderen besser zurecht. Ein guter Ansprechpartner ist auch hier ein Groomer (Hundefriseur). 

Was ich nicht empfehlen kann: Kämme und Bürsten, die die Haare beschädigen. Diese Teile haben eine Art Klinge verbaut. Hier wird gerade das Deckhaar stakt beschädigt und sieht im Anschluss aus wie „abgefressen“. 

Fazit: Nicht jeder Hund braucht die gleiche Pflege

Der Pudel wäre ohne die Schermaschine verloren, die Aussies hingegen brauchen ein ganzes Bürstenarsenal. 

Wenn Du Dir nicht sicher bist, was für Deinen Hund das Beste ist, dann frage den Profi. Äh nicht mich, sondern einen Hundefriseur. Der kann Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen und Dir im Zweifel auch zeigen, wie Du es richtig machst. Und jetzt: Bürste in die Hand und Wollmäuse jagen. 


PS:
Lass Deine Hundefreunde auch gerne wissen, wie sie ihre Hunde gut durch den Fellwechsel und den Sommer bringen. 
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Hast Du Fragen zur Fellpflege Deines Hundes? Welche Erfahrungen hast Du mit verschiedenen Pflegemethoden gemacht? Teile Deine Erfahrung gerne in den Kommentaren. 

FAQ

Fellpflege im Sommer

Das kommt auf den Felltyp an. Hunde mit Unterwolle (z. B. Australian Shepherd, Schäferhund) sollten nicht geschoren, sondern regelmäßig ausgekämmt werden, sonst kann das Fell seine isolierende Funktion verlieren. Schneiderassen wie der Pudel hingegen müssen regelmäßig geschoren werden, da ihr Fell unaufhörlich weiterwächst und sonst verfilzt.

Neben regelmäßigem Bürsten helfen auch Bäder mit speziellem Hundeshampoo, Blower-Föhnen beim Hundefriseur und eine angepasste Ernährung mit Zink, Bierhefe, Omega-3-Ölen und hochwertigem Eiweiß. Das regt die Hautdurchblutung an und fördert das Abwerfen der Unterwolle.

Für Langhaar mit Unterwolle empfehlen sich Unterwollkämme, Striegel und Entfilzungsbürsten (ohne Klinge!). Kurzhaarhunde kommen oft schon mit einem Gummihandschuh aus. Wichtig: Teste verschiedene Tools und beobachte, womit Dein Hund sich wohlfühlt. Und was wirklich bis zur Haut durchkommt.

Das kann problematisch sein: Deckhaar schützt vor UV-Strahlen, Nässe und Verletzungen. Wird es abgeschoren, kann es dauerhaft nicht mehr nachwachsen oder wächst weich und flockig nach. Das beeinträchtigt die Funktion des gesamten Fells und kann langfristig zu Hitzestau, Sonnenbrand oder Verfilzungen führen.

Je nach Felltyp:

  • Pudel & Doodle: mehrmals pro Woche, bei jungen Hunden sogar täglich

  • Langhaar mit Unterwolle: im Fellwechsel alle 1–2 Tage. Wichtig ist, dass Du bis zur Haut durchkommst und keine verfilzten Stellen übersiehst.

  • Kurzhaar: 1–2x pro Woche reicht meist aus

  • Alles ohne Unterwolle: Was ist eine Bürste? 

Der Rückruf – echte Beziehung statt reine Technik

Stell Dir vor: Dein Hund entdeckt einen Hasen, hebt den Kopf, Du rufst einmal und er dreht auf dem Absatz um und kommt zurück. Klingt wie ein Märchen?

Ist es aber nicht. Nur eben auch kein Zaubertrick.

Falls Dein Rückruf eher so aussieht: „KOMMMMM! Nein, HIERRRR! Max! MAX! MAAAAAAX!“, herzlich willkommen in der Realität. Du bist nicht allein. Und ja, es gibt einen Weg raus aus diesem Chaos.

Im vorletzten Blogeintrag ging es um „trotzige“ Hunde und dabei bildlich um den Rückruf. Da dazu einige Rückmeldungen kamen, möchte ich das Thema heute noch einmal explizit aufgreifen. Dabei soll klar werden, warum Beziehung wichtiger ist, als reine Technik. 

Der größte Rückruf-Mythos: „Mehr Technik = besserer Rückruf“

Spoiler Alert: Nein.

Das Internet ist voll mit „5-Schritte-Anleitungen“ und „Rückruf in 7 Tagen“. Alles schön und gut. Aber mal Hand aufs Herz. Hast Du schon mal eine davon komplett durchgezogen? Und wenn ja, warum funktioniert es trotzdem nicht zuverlässig?

Weil Hunde keine Roboter sind. Und Beziehungen sich nicht programmieren lassen.

Das Rückrufsignal – Dein erstes Problem (von dem Du noch gar nichts weißt)

Zuerst sollst Du Dir über Dein Kommando klar sein oder werden. Dieses Signal soll nur eine Sache bedeuten: „Komm zu mir gerannt, egal was passiert“. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Klingt einfach oder?

Warum Dein aktuelles Kommando wahrscheinlich schon „verbrannt“ ist

Mal ehrlich: Wie oft rufst Du deinen Hund und bist zufrieden, wenn er nur den halben Weg kommt? Wie oft rufst Du ihn, ohne zu wissen, was danach passieren soll? Wie oft rufst Du ihn, obwohl Du es gar nicht ernst meinst?

Herzlichen Glückwunsch, Du hast Deinem Hund beigebracht, dass Dein Rückruf optional ist.

Soll ich Dir was verraten? Das ist so ziemlich normal. Deshalb habe ich zwei Rückrufsignale. Eines für den Alltag (das darf auch mal halbherzig sein) und eines für den Notfall: „Komm zu mir gerannt, egal was passiert.“ Punkt.

Du siehst, auch ich gestehe mir ein, nicht immer konsequent zu sein. Und nicht immer eindeutig und perfekt mit meinen Hunden zu kommunizieren. Denn all das, was ich gerade geschrieben habe, ist auch hier Alltag. Und meine Hunde müssen Höchstleistungen vollbringen, um mich zu verstehen. Nun gut, damit sind sie nicht alleine auf der Welt, aber das ist ein anderes Thema! 😉

Der Notfall-Rückruf

Ich möchte in diesem Beitrag auf den „Notfall-Rückruf“ eingehen. Solltest Du also bisher ein Kommando haben, was nicht so gaaaaanz klar definiert ist, überleg Dir ein Neues. 

Dieses eine Wort, was bedeutet „komm zu mir gerannt, egal was passiert“, ist die Grundlage für einen zuverlässigen Rückruf und stellt sicher, dass Dein Hund ab jetzt ganz genau weiß, was er zu tun hat, wenn er es hört. Indem Du dieses eine Wort ausschließlich für den Rückruf verwendest schaffst Du Klarheit bei Deinem Hund und legst den Grundstein für konstantes und zuverlässiges Verhalten.

Der Name des Hundes als Rückrufsignal

Warum verwenden wir sinniger Weise nicht den Namen des Hundes?

Überlege Dir, wie oft Du den Namen Deines Hundes über den ganzen Tag verwendest. Wie oft hat der Name überhaupt eine Bedeutung für den Hund? Und wenn ja, ist es dann immer die gleiche Bedeutung?

  • „Max“ (schau mich an)
  • „Max!“ (hör auf damit)
  • „Maaax“ (geh mir aus dem Weg)
  • „MAX!“ (komm sofort her)

Wie oft bedeutet der Name „Komm zu mir gerannt, egal was passiert“?

Dieses Durcheinander und diese Inkonsequenz kann für einen Hund durchaus mächtig verwirrend sein. Okay, ich leg noch einen drauf. Es. Ist. Verwirrend.

Die Verwendung seines Namens als Rückrufsignal sendet ziemlich viele widersprüchliche Botschaften, da er mit sehr vielen unterschiedlichen Emotionen und Situationen verknüpft ist. Somit ist der Hund nicht immer in der Lage rauszufinden, wann sein Name mit „Komm her“ zu verknüpfen ist und wann nicht. Schon gar nicht, wenn es schnell gehen muss.

Ich finde es ja mega bewundernswert, dass die Hunde es in den meisten Fällen schaffen überhaupt noch rauszufinden, was wir gerade von ihnen wollen, wenn wir nur ihren Namen sagen. 

Auf menschliches Beziehungen gemünzt ist es, als würdest Du zu jemandem „Hallo“ sagen und manchmal „Guten Morgen“, manchmal „Hilfe!“ und manchmal „Verpiss dich!“ meinen. Wer soll das übersetzen können? 

Bonus-Wissen: Mit „komm“ verhält es sich übrigens ähnlich. Überlege mal was „komm“ für Deinen Hund alles bedeutet. Ich denke, Du bekommst es hin, ohne, dass ich Dir das jetzt vorkaue. Oder? 

Welche Rolle spielt Eure Beziehung beim Rückruf?

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass Du Deinen Hund verstehst und somit auch Deine eigenen Fähigkeiten als Trainer Deines Hundes verbesserst. Daher rate ich Dir immer, dass Du Dich damit beschäftigst, wie Training überhaupt funktioniert. Erst dann kannst Du Techniken auch wirklich gut umsetzen. 

Dies hat folgenden Hintergrund: Wenn Du nicht weißt, wie Du trainieren musst, wird Dein Hund gar nicht verstehen, was Ihr erreichen wollt.

Ich sage es immer wieder. Es macht keinen Sinn eine Methode über alle Mensch-Hund-Teams zu stülpen. Jeder Hund, und jeder Mensch, ist einzigartig und in Kombination ganz oft auch „speziell“ 😊

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Jeder kann eine Anleitung befolgen. Aber nicht jeder kann seinen Hund lesen, verstehen und individuell trainieren.

Frag Dich:

  • Wer ist Dein Hund wirklich?
  • Was motiviert ihn?
  • Wie lernt er am besten?
  • Welche Umweltreize beeinflussen ihn?

Diese Fragen unterscheiden echte Teams von reinen Technik-Umsetzern. Und sie lassen es am Ende leicht aussehen, auch wenn es trotzdem Arbeit ist. Denn auch die beste Beziehung kommt nicht ganz ohne Technik und Fleiß aus. 

Was ein richtig guter Rückruf wirklich braucht

1. Klare Signale mit einer echten Bedeutung

„Komm“, „Hier“, „Pfeife“, „Zurück“ – völlig egal, welches Wort, Geräusch oder Hilfsmittel Du nutzt: Entscheidend ist, dass Dein Hund ganz genau weiß, was das bedeutet und was dabei für ihn rausspringt.

Die 3-Sekunden-Regel: Weniger Drama, mehr Erfolg

Hier kommt mein Lieblings-Gamechanger:

  • Rückruf geben (einmal und klar)
  • 3 Sekunden warten (nicht länger!)
  • Keine Reaktion? BEWEGEN! (Nicht nochmal rufen!)

Warum 3 Sekunden? Länger warten trainiert Deinem Hund an, dass er Zeit zum „Überlegen“ hat. Nach 3 Sekunden ist klar: Er hat andere Prioritäten oder hat nicht verstanden.

Was heißt „bewegen“? Geh zu ihm hin (ohne Drama) oder geh weg (und werde plötzlich interessant). Aber hör auf zu brüllen. Das macht nur Dich heiser und Deinen Hund taub. Und lernt ihm nebenbei auch noch das Zählen.

2. Timing: Der Unterschied zwischen Profi und Pechvogel

Ein guter Rückruf beginnt nicht erst in dem Moment, wo Dein Hund schon 30 Meter entfernt auf eine Fährte abbiegt.
Er beginnt viel früher, bei Dir. In Deiner unmittelbaren Nähe. 
Lerne Deinen Hund zu lesen: Wann schweift er gedanklich ab? Wann spannt sich sein Körper an? Wann ist er noch ansprechbar?

Denn: Je näher der Hund bei Dir ist, je geringer ist der Reiz, je klarer ist Deine Stimme und desto höher ist die Chance, dass Dein Hund den Rückruf auch schaffen kann. Denn wie immer gilt, dass Du bitte nur so trainierst, wie Dein Hund in der Lage ist, die Anforderungen auch bewältigen zu können. 

3. Belohnung, die sich lohnt

Wenn Dein Hund einen Hasen ignoriert und zu Dir kommt, dann muss das für ihn wie Weihnachten und Geburtstag zusammen sein. Nicht wie ein halbherziges „Fein“. Für Dich sollte es sich so anfühlen, als hätte er Dir gerade Dein Leben gerettet. Mindestens!

Das funktioniert:

  • Jackpot-Belohnung = das Beste vom Besten für Deinen Hund. Nicht das, was Du praktisch findest. 
  • Überraschung = mal Futter, mal Spiel, mal Freiheit
  • Echte Freude = nicht gespielt, sondern von Herzen

Das funktioniert nicht:

  • Trockenes Leckerli Nummer 47 des Tages
  • Gelangweiltes „Gut gemacht“
  • Sofort wieder anleinen = Rückruf-Tod!

4. Impulskontrolle & Frustrationstoleranz

Ein Rückruf trotz Ablenkung setzt voraus, dass Dein Hund gelernt hat, Impulse zu kontrollieren:

Also nicht jedem Reiz sofort nachzurennen, sondern Reize wahrzunehmen und trotzdem ansprechbar zu bleiben. Das braucht gezieltes Training. Und Geduld.

Ebenso wichtig ist die Frustrationstoleranz. Das ist die Fähigkeit damit klar zu kommen etwas nicht zu bekommen ohne dabei einen Tobsuchtsanfall zu bekommen und sich extrem aufzuregen.

Beides kann man trainieren. Aber eben nicht „mal kurz im Park“, sondern mit Plan. Und genau hier trennt sich oft die Theorie von der Praxis und die gute Technik von echter Verbindung.

Warum dieser Artikel keine 5-Schritte-Anleitung ist

Ich kann Dich denken hören: „Toll, Sandra. Jetzt habe ich einen ewig langen Artikel gelesen und weiß trotzdem nicht, was ich konkret machen soll! Danke für Nichts!“

Ist das so? Anleitungen wie „5 Schritte zum perfekten Rückruf“ findest Du hundertfach im Netz. Geh los, such sie, frag die KI (die Dir übrigens gute personalisierte Trainingspläne erstellen kann), setz die Techniken um. 

Mein Anliegen ist anders: Ich will, dass Du deinen Hund verstehst. Dass Du Lösungen findest, die für EUCH funktionieren. Nicht für alle. Fühle Deinen Hund. 

Vertraue Dir. Vertraue Deinem Hund. Wende Dein Wissen über Lernverhalten an. Setze alles in Beziehung zueinander.

Das Puzzle wird sich zusammenfügen.

Unter diesem Aspekt hast Du hier gerade sehr viel Input bekommen, der Dich durchaus weiterbringen wird. Wenn Du ihn nicht nur konsumierst, sondern auch fühlst und mit Leben füllen kannst. 

Fazit: Der Rückruf als Liebeserklärung

Ein echter Rückruf ist keine (reine) Gehorsamkeitsübung. Es ist eine Liebeserklärung auf Gegenseitigkeit:

„Ich vertraue dir, dass du kommst. Du vertraust mir, dass sich das lohnt.“

Ich glaub an Dich und Deine Fähigkeiten. Warum? Weil Du sonst Artikel wie diesen hier nicht lesen würdest und nach dem ersten Absatz Google nach „Wie trainiere ich den Rückruf“ gefragt hättest und Dich auf die „5-Schritte-Anleitung“ gestürzt hättest. 

Du willst verstehen, nicht nur nachmachen. Das ist der erste Schritt zum Erfolg!

Und wie immer gilt, wenn Du Unterstützung im Training brauchst, denn melde Dich super gerne bei mir. 

PS:
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FAQ

Rückruf

Wenn Dein Hund bei „Komm“ zuverlässig und freudig zurückkommt: Glückwunsch, dann brauchst Du nichts ändern.
Wenn Du aber öfter „Komm“ sagst und Dein Hund überlegt, ob Du’s ernst meinst: Dann ist es Zeit für ein neues, klares Signal.
Ein neues Rückrufkommando kannst Du ganz einfach mit positiver Verstärkung aufbauen. Mache es kleinschrittig und mit viel guter Laune. 

Ja: Wenn Du bereit bist, genau hinzusehen, zu hinterfragen und ehrlich zu reflektieren.
Du brauchst kein Profi sein, aber Du musst verstehen wollen.
Techniken findest Du überall. Was Du brauchst, ist die richtige Haltung dahinter.
Trainer, die beziehungsbasiert lehren, können aber eine wertvolle Abkürzung sein. 

So lange, wie Dein Hund braucht, um zu verstehen, dass dieses eine Wort immer dasselbe bedeutet und sich für ihn lohnt.
Das ist kein 7-Tage-Projekt. Aber: Mit jedem klaren Training baust Du ein Stück Sicherheit auf.
Denke in Wochen oder Monaten und freu Dich über kleine Fortschritte. Sie zählen. Immer.

Besser nicht. Der Name ist super für Aufmerksamkeit, aber als Rückrufsignal ungeeignet. Warum? Weil wir ihn ständig verwenden. Mit ganz unterschiedlichen Bedeutungen. Ein klares, neues Kommando sorgt für mehr Verständnis beim Hund.
Nutze den Namen, um Aufmerksamkeit herzustellen („Max?“), aber verbinde ihn nicht mit zig widersprüchlichen Bedeutungen. Sieh ihn viel mehr als Ankündigung einer klaren Handlungsanweisung. 
Je eindeutiger Du sprichst, desto leichter hat’s Dein Hund. Und du auch.

Weil Rückruf nicht nur Technik ist, sondern Vertrauen und Beziehung. Wenn Dein Hund nicht zuverlässig kommt, fehlt oft die Klarheit oder  die Motivation. Training hilft, aber echtes Verstehen hilft mehr.

Technik ohne Beziehung ist wie GPS ohne Satellitenverbindung: sieht gut aus, bringt Dich aber nicht ans Ziel.
Verständnis + Technik = nachhaltiger Rückruf.
Wenn Dein Hund nicht nur „funktioniert“, sondern mit Dir kooperiert, wird Rückruf zur gemeinsamen Sache.

Agility German Open und Nordseeturnier 2025

Nach 4 Wochen Afrika letztes Jahr, fiel unser Urlaub dieses Jahr komplett anders aus. Es ging mit dem Wohnwagen einmal quer durch Deutschland . Los gings mit den Agility German Open 2025 und von dort ging es an die Weser zum Nordseeturnier. 

1. Turnier Agility German Open 2025 auf der Windhunderennbahn in Lorch 

Die Anfahrt und das Ankommen

Los ging es am 28. Mai Richtung Lorch. Schon die Anfahrt fand ich ein bisschen lustig. Nach der Abfahrt von der A7 ging es eine ganze Weile bergab. Gut, wir befinden uns auf der schwäbischen Alb, aber auch die ist ja nicht unendlich hoch. Trotzdem dachte ich mir „also, wenn wir jetzt nicht mal bald unten ankommen, dann sind wir gleich in Mittelerde“. Ganz so schlimm kam es dann nicht, aber die Bremsen von Auto und Wohnwagen waren gefordert.

Irgendwann kam dann das Gelände in Sicht, auf dem das große Event stattfinden sollte. Die Windhunderennbahn in Lorch. Ganz schön viel Platz dort.

In der Mail mit der Anfahrtsbeschreibung stand „….Zufahrt für große Camper nicht über….“ Da wir nur einen kleinen Wohnwagen haben, galt das ja wohl nicht für uns. Wir passten auch gut durch die Brücke, dummerweise fuhren wir aber nun entgegengesetzt aller anderen Ankommenden und durften noch einmal umdrehen, um den offiziellen Weg zu nehmen. 

Gesagt, getan. Einmal durch Lorch mit dem Wohnwagen, die richtige Zufahrt gefunden und am Campingplatz angekommen. Dort erhielten wir einen detailliert ausgearbeiteten Plan, in dem die Campinglätze eingezeichnet waren. Wir hatten die Nummer 26. Ah ja. Äh und wo befinden wir uns gerade? Wie rum muss ich den Zettel denn halten, um den Platz zu finden? Hiiiiieeelfe. Da gab es den kurzen Flashback zu unseren Italien Urlauben gratis dazu! Kennst Du es auch? Du sitzt im Auto, sollst auf der Faltkarte – die übrigens nie mehr so gefaltet werden konnte, wie sie im ursprünglichen Zustand mal war – den Weg finden und fragst Dich, wie rum zur Hölle dieses Monsterteil denn nun gehört. Und musst man jetzt links oder rechts abbiegen? Oh nein, das andere Links wäre es gewesen. Okay, wenn Du dich hier gerade wiedergefunden hast, dann bist Du auch nicht mehr so ganz jung. 

Aber weiter im Text. Wir wurden also von einem sehr kompetenten Menschen zu unserem Platz geleitet, wo wir uns schnell ein gemütliches „Zuhause“ eingerichtet haben. Dazu gehört ja immer (ganz nach deutscher Manier) auch der Zaun ums Grundstück. Natürlich nur, damit die Hunde dort bleiben, keinesfalls um sich abzugrenzen. Btw. bei mir bleiben da nur die Aussies, der Pudel muss gesichert werden, wenn wir nicht da sind. Den Zaun könnten wir uns somit eigentlich sparen, denn er führt unterm Strich eher dazu, dass die Hunde ihr Territorium erkennen und dies auch verteidigen. Aber das nur am Rande. Ich möchte niemandem die Illusion rauben, die Zäune nur für die Hunde aufgebaut zu haben. 

Die German Open 2025 – Durchführung

Genug der Vorrede. Kommen wir endlich zum wichtigen Teil des Berichts. Die Durchführung der German Open. 

Es gab 2 Parcoursfelder. Auf Ring 1 lief die A3 und der J3, auf Ring 2 alle anderen Leistungsklassen, von der A0 bis zur A2. Dort fanden also unsere Läufe statt. Was zur Folge hatte, dass wir von der A3 kaum etwas mitbekommen haben. 

Die Vereine haben aber wirklich perfekte Bedingungen geschaffen. Wenn man weiß, wie dieses Event entstanden ist und daran drei Vereine (Lorch, Aalen und Holzheim) beteiligt waren, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was das für eine Meisterleistung war. Jeder der ein normales Turnier im eigenen Verein organisiert hat, weiß, was es heißt die paar Hansel dort unter einen Hut zu bringen. Das mit einer Truppe zu stemmen, die nicht ständig zusammen ist und die koordiniert werden muss, grenzt eigentlich an kompletten Wahnsinn. Daher ist die Leistung auch kaum mit Worten zu honorieren. Hier kann ich nur aus tiefstem Herzen „DANKE“ sagen. Danke für die Möglichkeit so einer Veranstaltung. Jeder der über die Dinge meckert, die dort nicht ganz perfekt gelaufen sind, der soll es gerne besser machen. 

Unsere eigenen Leistungen 

Los ging es am Donnerstag für mich mit der Parcoursbegehung um 7:45 Uhr. Wer bitte hat sich ausgedacht, dass die A2 jeden Tag beginnt? Ist ja so gar nicht meine Zeit. Die von Lasko wohl auch nicht. Um diese Story abzukürzen – wir konnten nur einen Jumping ins Ziel bringen, und den auch mit einem Slalomfehler. Reichte aber trotzdem für einen 3. Platz und so durften auch wir einmal auf dem Treppchen der 1. Agility German Open 2025 stehen. Wer weiß, wo wir herkommen, der weiß auch, was mir das bedeutet hat. 
Ich war übrigens sehr überrascht über die vielen Slalomfehler meines Hundes. Diese zogen sich das ganze Wochenende durch. Erst konnte ich damit wirklich nichts anfangen und hab mich gefragt, ober es jetzt schon wieder eine neue Baustelle aufgemacht hat. Aber dann fiel es mir auf einmal wie Schuppen von den Augen (zumal er nicht der einzige Hund mit diesen Problemen war) – der Slalom bestand aus weißen Stangen. Etwas, was unsere Hunde nicht kennen. Anscheinend, haben sie da wirklich Schwierigkeiten diese zu erkennen und richtig anzulaufen. Verrückt dieses Agility! Insgesamt hat mein kleiner „Agility Totalausfall“ aber wirklich schöne Sequenzen gezeigt und war die meiste Zeit sehr artig. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit ihm zu laufen. Im Open-Lauf, der die Quali zum Teamfinale war, hat er gar in den Kampfmodus gewechselt. Das bin ich von ihm so gar nicht gewohnt und ich habe ein bisschen den Beck´s in Verdacht, seine Pfoten hier im Spiel gehabt zu haben. 

Robby und Zazu haben gleich am Donnerstag einen super schönen und fehlerfreien Lauf in der A0 hingelegt, mit dem sie auch in die A1 aufgestiegen sind. Dort konnten sie an den folgenden Tagen auch sehr schöne Läufe zeigen und haben sich den ein oder anderen Podestplatz sowohl in den A-Läufen, als auch in den Jumpings erlaufen. Insgesamt waren sie 1x 1, 2 x 2 (in den A-Läufen) und 2 x 2 (in den Jumpings). Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert davon bin, wie Zazu ihr erstes großes Turnier gemeistert hat. Sie war am ersten Tag schon noch ganz schön beeindruckt, was sich dann aber legte und sie hat einfach ihr Zeug abgearbeitet. Ziemlich souverän. Hat mir sehr gut gefallen, was das kleine Ding dort gezeigt hat.

Agility German Open 2025

Die Parcours

Die meisten Parcours fand ich sehr schön. Natürlich keine Selbstläufer und die Teams mussten schon etwas können. Für die Nuller bis zur A2 habe ich gar nichts auszusetzen. Die 3er – ja, gut. Waren halt 3er. Da ich aber, wie bereits erwähnt, gar nicht so viel von dort mitbekommen habe, kann ich das auch nicht so wirklich einschätzen. Aber ja, es waren die German Open. Ich denke nicht, dass irgendjemand hier leichte Parcours erwartet hat. Es ist wohl davon auszugehen, dass Hunde auf solchen Veranstaltungen schon ein bisschen was können müssen. Und die Hundeführer auch. Vor allem schnell rennen. 

Der einzige Parcours, den ich nicht so gelungen fand, war der Open-Lauf zur Quali für das Teamfinale in Inter und Large. Der Parcours war schön, da gab es nichts an Linien auszusetzen. Wäre der irgendwo als 3er Parcours gestanden, hätte ich gar nichts gesagt. In Anbetracht der Tatsache, dass dort aber auch 0ller und 1er-Hunde gelaufen sind, fand ich ihn viel zu schwer. 

Der Druck im modernen Agility – oder wenn Hundeführer sich nicht selbst einschätzen können

Hier geht es mir nicht mal „nur“ um den Punkt, dass diese Hunde hier kaum eine Chance, im Sinne von Sieg, hatten. Mir geht es hier darum, dass ich mir den Mund fusselig rede, junge Hunde nicht überzutrainieren. Ihnen Zeit zu geben zu wachsen, sich zu entwickeln und nicht die größten Schwierigkeiten bereits mit 18 Monaten zu beherrschen. Klar haben wir in Deutschland Läufer, die auch ihre jungen Hunde durch solche Parcours bekommen und diese auch nicht „kaputt trainiert“ haben, weil sie einfach gut sind und mit relativ geringem Aufwand dort hinkommen. 

Aber das sind die Ausnahmen. Wie viele Hunde sehe ich, die mit 5, 6 oder 7 Monaten schon ganze Parcours laufen, weil man früh anfangen muss, um genau solche Dinge dann laufen zu können. Aber welchen Preis zahlen viele dieser Hunde dafür? Nicht nur körperlich, sondern auch und vor allem psychisch? Und wofür? Damit man sich fühlt wie einer der Großen des Sports? Ganz ehrlich, die tun ganz andere Dinge dafür dort zu sein wo sie sind. Und dort über viele Jahre zu bleiben. Die arbeiten an sich, die trainieren sich selber auf vielen Ebenen und dann erst ihre Hunde. Zumindest viele von ihnen. 

Und dann steht da doch wieder so ein Parcours. Der Wasser auf die Mühlen derer gießt, die der Meinung sind mit ihren Hunden genau so zu trainieren wie sie es tun. Mit 5 Monaten anzufangen und mit 12 Monaten den Hund durch 3er Parcours schiffen. Und ich steh dann da und denke mir, „ja…. was willste jetzt noch für Argumente bringen.“

Okay, ich höre Dich schon murmeln „ja, aber es ist ja jeder selber für sich verantwortlich, man muss es ja dann nicht laufen, wenn der Hund das noch nicht kann“. Jau, guter Punkt. Würde ich tatsächlich auch so sehen. ABER, wissen wir denn nicht beide, dass der Großteil der Menschen im Agility sich nicht einschätzen kann? Nicht in der Lage dazu ist zu sagen „mein Hund kann das noch nicht, ich laufe das nicht“? Oder zumindest so, dass dem Hund geholfen wird und man dann halt selber auch mal ein bisschen was dafür tun muss und nicht vom Hund Dinge verlangt, die man selber nicht in der Lage ist zu tun. Okay, ich schweife ab und schreibe mich gerade in Rage. Ich lass das jetzt hier einfach mal so stehen. 

Ich bin mir sicher, dass es sehr schwierig ist solche Läufe zu planen. Man will für die 3er eine Herausforderung bieten, die 1er irgendwie nicht völlig demoralisieren und die 2er fliegen bei sowas eh unterm Radar. Ich bin ja eh super dankbar, dass es noch Menschen gibt, die diesen undankbaren Richterjob machen und ziehe vor jedem meinen Hut. Aber hin und wieder darf man auch mal ein bisschen Kritik üben. Und, dass solche Parcours auch richtig gut sein können, das hat der Open der Small und Medis gezeigt. Den fand ich wirklich angemessen. Kein reines Geschenk an die 3er, aber für die jungen Hunde machbar, wenn auch nicht auf 1er Niveau.

Die Zeit zwischen German Open und dem Nordseeturnier 

Am Sonntag war sie dann schon wieder Geschichte, die 1. Agility German Open 2025

Ich glaube, die Siegerehrung war bereits um 15 oder 15.30 Uhr. Viele sind nicht nicht mehr gelaufen. Am Morgen war es nass, was mein Grund war Lasko den A-Lauf nicht laufen zu lassen und die Hunde waren am 4. Tag auch schon ziemlich müde. Somit endete die Veranstaltung recht pünktlich und GENAU vor dem starken Regen, der dann folgen sollte. 

Da wir erst am Montag weiter mussten haben wir noch beim Abbau geholfen und hatten noch einen schönen Abend in kleiner Runde. 

Bis nach Sandstedt hatten wir 680 Kilometer zu überbrücken. Da wir Zeit hatten, haben wir uns dafür wirklich keinen Stress gemacht. 

1. Zwischenstopp in der Röhn – Campingplatz Röhnperle

Ja, so langweilig wie es klingt war es auch. Das aber ganz bewusst. Wer mich kennt, weiß, dass ich auf Dauer nicht gut mit großen Menschenansammlungen klar komme. Nach 5 Tagen mit unendlich vielen Menschen um mich herum, sollte es auf jeden Fall ruhig werden. 

Ich hatte auf dem Campingplatz Röhnperle bereits beim Buchen angegeben, dass ich gerne einen Platz am Rand hätte, so dass unsere Hunde niemanden stören und auch selber ein wenig zur Ruhe kommen können. Diesem Wunsch wurde perfekt entsprochen. Wir konnte von unserem Stellplatz aus, direkt auf die wirklich gut ausgeschilderten Wanderwege in der Röhn einbiegen. So wurde aus einem geplanten Gassigang spontan eine kleine Wanderung von 11 Kilometern, auf der wir genau niemanden getroffen haben. Herrlich! Ich mag sowas ja. Andere Menschen würden vor Langeweile sterben. 

Der Platz an sich ist klein, aber sehr fein. Alles sehr entspannt, die Sanitäranlagen gut gepflegt und sauber und der Bäcker genau auf der anderen Straßenseite. Wer, wie wir, keinen gesteigerten Wert auf andere Menschen legt, ist hier genau richtig. Ich kann diesen Platz auch mit Hunden sehr empfehlen. 

Campingplatz Röhnperle

2. Zwischenstopp am Steinhuder Meer – Campingplatz Niemeyer 

Ja ja, wenn Du erwartet hast, dass es jetzt actionreicher wird, muss ich Dich enttäuschen. Auch hier habe ich bewusst einen kleinen Platz ausgewählt, der „irgendwo in der Pampa“ liegt. Denn wir hatten hier ein Treffen mit Freunden geplant, die wir nicht so oft sehen. 

Auch der Campingplatz Niemeyer am Steinhuder Meer bekommt von mir eine ganz klare Empfehlung. Wir hatten auch hier einen schönen Platz, der am Ende der Reihe lag, so dass die Hunde relativ Ruhe hatten. Die Gassiemöglichkeiten waren auch hier mehr als ausreichend, so dass die Runden relativ groß waren. Das Steinhuder Meer an sich, nun ja. Wenn ich unsere bayerischen Seen vergleiche, dann ist das eher eine Pfütze und der „Hundestrand“ am Nordufer hat seinen Namen nicht wirklich verdient. Aber gut, wir sind da eher nicht anzutreffen, da ich einfach nicht in friedlicher Koexistenz mit Radfahrern leben kann. Somit haben wir uns lieber im Wald aufgehalten. 

Campingplatz Niemeyer Steinhuder Meer

Der Platz an sich war sehr gepflegt, die Sanitäranlagen ebenfalls sauber und gut in Schuss. Ja, das ist mir sehr wichtig. Ich brauche auf dem Platz selber gar nichts, aber wenn ich in Sanitäranlagen rein durch das Betreten Ganzkörper-Herpes bekomme, dann geht das gar nicht. Mit den Hunden war das dort super entspannt, allerdings mit 4 Euro pro Nacht und Hund nicht gerade ein Schnäppchen. Aber man ist ja am Ende schon froh, wenn man überhaupt mit 3 Hunden anreisen darf. 

Hier haben wir dann Steffi und Clemens getroffen, die Rebas Schwester Fjella haben. Immer wieder ein Highlight im Tourkalender. Nach einer schönen Gassierunde waren wir noch lecker in der Alten Schule in Mardorf beim Essen und hatten einen wunderbaren Tag zusammen. 

Fjella und Reba Schwestern Rasta Aussies

2. Turnier Nordseeturnier 2025

Die letzte Etappe betrug dann nur noch 160 Kilometer und es ging nach Sandstedt zum Nordseeturnier 2025. 

Wir hatten schon viel davon gehört und waren entsprechend neugierig was uns dort erwartet. 

Der Campingplatz

Angekommen auf dem Campinglatz Weserhenne wurden wir von einem sehr freundlichen Einweiser auf unseren Platz verwiesen. Diesen Mann fand ich wirklich klasse. Er hat versucht es wirklich jedem Recht zu machen und hatte dabei äußerst gute Laune. Wir hatten einen Platz auf der Freifläche und der war ausreichend groß und auch recht günstig gelegen. 

Der Platz selber hat seine besten Jahre definitiv hinter sich, liegt aber schön direkt an der Weser und ist recht groß. Die sanitären Anlagen waren sauber, aber doch schon recht in die Jahre gekommen. Für mich ganz persönlich ging das gerade noch so. Aber wie gesagt, ich bin da auch recht empfindlich und nicht unbedingt der Maßstab. 

Das Nordseeturnier 2025 – Durchführung

Das Turnier selber fand auf 3 Ringen statt. Im Ring 1 liefen die Nuller und 1er, auf Ring 2 die Nuller und 2er und der Ring 3 war für die 3er Hunde. Wir pendelten also immer zwischen Ring 1 und 2 und unserem Wohnwagen hin und her, denn wir konnten uns nicht dazu durchringen, beim Zelt-Ploppen an den Ringen, am Freitag um 18 Uhr bei strömendem Regen teilzunehmen. Dies war aber lustig anzuschauen, als das Nebelhorn ertönte und die Wurfzelte nur so flogen. 

Ich muss auch hier sagen, Hut ab vor der Organisation. Ich selber habe bisher ja „nur“ normale Turniere organisiert und habe einen großen Respekt vor den Leistungen, die bei so einem Event nötig sind, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Mich würde bereits die Meldestelle überfordern, wenn ich nur daran denke, was Menschen alles bei einem ganz normalen Turnier schon für Wünsche und Fragen haben. Aber gut, darüber könnte ich eigentlich auch mal einen Artikel schreiben. 

Nordseeturnier 2025 Agility

Unsere eigenen Leistungen

Machen wir es kurz. Lt. unseren Leistungsurkunden waren wir nicht dort. Lasko und ich starteten sehr gut mit einem wirklich tollen Jumping, in dem wir es schafften am letzten Hindernis ins Dis zu gehen. Tolle Wurst. Na ja, das hätte der Sieg sein können, so war es „nur“ ein sehr schöner Lauf ohne Happy End. Die restlichen Läufe waren ganz okay, aber irgendwas war immer und ich muss sagen, dass man ihm auch angesehen hat, dass er müde war. 

Bei Zazu so ziemlich das selbe Bild. Slalom und Wippe müssen wir noch ein bisschen nacharbeiten. Aber ansonsten hat sie auch hier wieder ganz tolle Dinge gezeigt. 

Unseren Hunden hat man aber angemerkt, dass sie 2 große Veranstaltungen hintereinander nicht so gut verarbeiten können, zumal sie ja dazwischen auch nicht zu Hause waren, sondern mit uns durch die Lande zogen. Somit war das für uns eher die Ausnahme und wird nicht die Regel. 

Die Parcours

Hier muss ich ganz klar sagen, dass diese sich sehr von der German Open unterschieden haben. Die Parcours hier waren ganz anders, was aber nicht heißt, dass sie schlecht waren. Geschmäcker sind ja auch sehr verschieden, so dass ich an dieser Stelle sagen muss, dass mir ganz persönlich Parcours, wie sie an der German Open standen, mehr liegen. 

Was ich gut fand war, dass aufgrund des Regens Wippen aus den Parcours genommen wurden. Ich hätte mir aber im gleichen Atemzug gewünscht, dass sich auch die ein oder andere Line zum oder vom Tunnel hin noch mehr den Bedingungen angepasst hätte. Es war aber nie gefährlich und was richtig gut war, war der Boden, der jeden Schauer einfach weggeschluckt hat Ich bin ja bekanntlich im Team „wenn es nass ist, laufe ich nicht“, was aber hier nicht nötig war, denn der Boden war immer gut. 

Das Fazit

Es war ein sehr schönes Turnier, in dem viel Herzblut der Veranstalter lag. Das hat man sehr gespürt. Wir persönlich können den Hype darum aber nicht so recht nachvollziehen. Wie gesagt, wir haben uns sehr wohl gefühlt, aber es ist keine Veranstaltung, für die ich einmal quer durchs Land fahren muss. Vielleicht war es dieses Jahr auch anders als sonst. Im Netz gab es ja immer Videos von sehr guter Stimmung und Tänzen in den Ringen. Davon war dieses Jahr leider nichts zu sehen. Erst an der Siegerehrung konnte man erahnen, wie es in den Vorjahren war. Da mir der Vergleich fehlt, kann ich nur beurteilen, was ich selber erlebt habe. Vielleicht lag es aber auch ein bisschen am Wetter, das sehr durchwachsen war. Wer weiß das schon? 

Nordseeturnier 2025 Weser Strand Sandstedt

Die Heimreise

Am Dienstag traten wir die Reise Richtung Heimat an. Es regnete immer noch und somit viel uns der Abschied nicht schwer. Kurz hatten wir noch mit dem Gedanken gespielt wirklich noch an die Nordsee zu fahren. Das Turnier heißt zwar Nordseeturnier, diese ist dann aber doch noch ein Stück weit entfernt. Der Strand, an dem wir waren, gehörte zu Weser. 

Aufgrund des Wetters entschieden wir uns allerdings für den direkten Weg nach Hause. Hier fuhren wir aber auch auf 2 Etappen. 

Zwischenstopp – Rotenburg an der Fulda

Da ich spontan keinen Campingplatz mehr gefunden habe, der entweder frei war oder mehr als 2 Hunde aufnehmen wollte, habe ich uns einen Stellplatz auf einem Bauernhof gesucht. Hier kann ich die App AlpacaCamping wirklich empfehlen, die gute private Plätze gelistet hat. Einziger Nachteil, die sind verhältnismäßig teuer. 

AlpacaCamping Rotenburg an der Fulda Nordseeturnier 2025 Agility German Open 2025 

Der Stellplatz war super schön gelegen. Auch hier konnten wir direkt vom Wohnwagen aus laufen bis wir keine Lust mehr hatten. Das haben wir natürlich ausgenutzt. Da die Hunde die letzten 4 Tage an der Leine laufen mussten waren die selig sich endlich wieder frei bewegen zu können. Und ich ehrlich gesagt auch. Spaziergänge mit 3 Hunden an der Flexileine haben mich zugegebener Maßen überfordert. 

Rotenburg an der Fulda ist übrigens ein nettes kleines Städtchen, was aus sehr vielen Fachwerkhäusern besteht. Wer in der Nähe ist, sollte sich das anschauen. Es steppt jetzt nicht gerade der Bär, aber es ist sehr idyllisch. 

Rotenburg an der Fulda

Ankunft zu Hause 

Am Mittwoch waren wir dann wieder Zuhause und konnten den Donnerstag zum Wäschewaschen und Putzen des Wohnwagens nutzen.

Mein Fazit vom Urlaub: 2 Wochen Wohndose sind dann auch ausreichend. Man lebt da ja so ein bisschen wie im Tetris Spiel. Einer muss nach vorne, damit der Andere nach hinten kann. Hat man die Menschen im Wohnwagen koordiniert, steht einem immer mindestens ein Hund im Weg. Finden tut man grundsätzlich nichts, weil Dinge seltsamer Weise ständig an anderen Plätzen liegen und egal, wie oft man das mobile Heim von Gras und Sand befreit, es sieht immer aus, wie nach einem Sandsturm. 

Die 2 Wochen waren wirklich schön und wir haben viele Menschen getroffen, die man viel zu selten sieht. ABER, ich habe es wieder nicht geschafft ein komplettes Buch zu lesen. Der Stapel der ungelesenen Bücher wird einfach immer höher. Etwas, was mich zur Zeit echt triggert.