Ein Welpe zieht ein: Wenn der süße Knopf zum Terrorkrümel wird

Ein Welpe zieht bei Dir ein und Du hast Dich super gut auf das neue Familienmitglied vorbereitet und dachtest, „ja easy, kann ja nichts mehr schiefgehen“? So oder so ähnlich geht’s den Meisten – bis sie sagen: Hätte ich das mal vorher gewusst!“

Die Vorbereitung auf den Welpeneinzug – was Du dachtest, was kommt 

Im Vorfeld wusstest Du bereits, was Du alles an Ausstattung brauchst. Ein Körbchen, Spielzeug und Näpfe stehen bereit. Eventuell hast Du bei der Übernahme des Zwergerls Leine, Halsband und Geschirr bekommen und ein oder zwei Bücher hast Du auch gelesen. Dir ist bewusst, dass ein Welpe Arbeit bedeutet, aber in erster Linie freust Du Dich auf den süßen kleinen Knopf, der so viel Liebe in Dein Leben bringen wird. 

Die ersten Tage mit Welpe – die Idealvorstellung

Endlich ist es soweit und Du holst Dein neues Familienmitglied nach Hause. Am ersten Tag schaut sich das Welpi sein neues Zuhause an und weicht Dir kaum von der Seite. Überall wo Du bist, ist Dein Hund. Natürlich auch auf dem Klo und auf dem Sofa, wo er nach einem ereignisreichen Tag seelig an Dich gekuschelt einschläft. 

Hm, so die Idealvorstellung. Die Eingewöhnung des Welpen hattest Du Dir genau so vorgestellt. Aber war es auch so? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch!

Aber vielleicht war es eher so….

Der Welpeneinzug in der Realität – wenn der süße Knopf zum Terrorkrümel wird

Bei einem Großteil gestaltet sich der Einzug eines Welpens ungefähr so:
Du holst Dein neues Familienmitglied nach Hause. Auf der Fahrt im Auto weint er herzzerreißend, weil er gar nicht so genau weiß, was gerade mit ihm passiert. Leider hat er Dich noch nicht ansatzweise so lieb, wie Du ihn und er kann herzlich wenig damit anfangen, dass Du ihn tröstend im Arm hälst. Nach einer gewissen Zeit wird ihm dann dummerweise auch noch schlecht von all dem Geschaukel im Auto und er kotzt Dir erst einmal schön in den Schoß. 

Zuhause angekommen zeigst Du ihm Euer Zuhause, was er sich sehr interessiert anschaut. Cool, die Pflanze in der Wohnzimmerecke verspricht sehr viel Spaß und wird erst einmal genauer inspiziert. Natürlich mit den Zähnen und in der Erde wird buddelnd nachgeschaut, ob da noch mehr Spaß zu finden ist. Okay, Du musst diesem Kleinteil erst einmal erklären, dass das jetzt nicht seine beste Idee war. Du versuchst, ihn mit seinen liebevoll ausgesuchten Spielzeugen zu überzeugen – aber sorry, die Pflanze gewinnt.

Irgendwann konntest Du den Welpen dann aber doch davon überzeugen, dass Eure Ideen von Spaß nicht unbedingt deckungsgleich sind und hast die Pflanze in Dein Arbeitszimmer verbannt. Schlauer Move übrigens – herzlichen Glückwunsch dazu. 

Wenn mal was daneben geht – Stubenreinheit will gelernt sein

Leider hattest Du vergessen den Welpen vor dem Umzug der Pflanze rauszulassen und als Du nach 20 Sekunden zurückkommst, hat Dir der Welpe deutlich gezeigt was er von Deiner Idee gehalten hat. Fand er scheiße…..im wahrsten Sinne des Wortes. Und damit Du das auch nicht wieder vergisst, ging dieses Geschäft natürlich auf den Teppich. Übrigens auch so ein Phänomen bei Hunden. Warum immer der Teppich? Keine Ahnung – ist so ein Hundedings.

Aber weiter im Text. Nachdem Du das Malheur beseitigt hast, wäre ein Kaffee super und Du selber musst auch mal auf die Toilette. Gesagt, getan. Aber hoppla, da folgt Dir ja jetzt jemand. Und während Du da ziemlich handlungsunfähig auf dem Thron sitzt, bohren sich kleine spitze Welpenzähne in Deine Zehen oder reißen an Deiner runtergelassenen Hose rum. Hättest Du jetzt doch nur 3 Hände. Es ist verhext. Irgendwie hattest Du Dir die ersten Tage mit  dem Welpen etwas harmonischer vorgestellt. 

Die erste Nacht mit Welpe – endlich geschafft und Du willst nur noch schlafen 

In diesem Stil geht Euer Tag zu Ende und Du würdest jetzt gerne eine Nacht darüber schlafen. Weil Du super vorbereitet bist, hast Du schon das Körbchen oder die Box neben Deinem Bett platziert und nach dem Zähneputzen, was im Übrigen wie der Toilettenbesuch endete, legst Du den kleinen Terrorkrümel nun in sein Bett, in das Du Deine Hand hängen lässt, damit das kleine Dingelchen weiß, dass Du noch da bist. 

Schlafen? Fehlanzeige! Der Welpe quietscht und beißt auf Deiner Hand rum. Er wäre jetzt für alle Schandtaten bereit und ist top fit. Du versuchst ihn irgendwie zur Ruhe zu bringen, denn Du würdest gerne schlafen. Nach 10 Minuten gibst Du entnervt auf und holst die kleine Prinzessin oder den kleinen Prinz zu Dir ins Bett, wo Ihr mit 5 Unterbrechungen Eure erste Nacht zusammen verbringt. 

Herzlich Willkommen in der Welt der Welpenbesitzer! Irgendwie stand all das nicht in den vorher gelesenen Büchern und jetzt wäre ein Plan B ziemlich hilfreich. 

Spoiler:
Überlege Dir jetzt schon Plan C, D, E und F!

Ein Welpe spielt mit einem Spielzeug

Warum Vorbereitung auf einen Welpen trotzdem hilft – aber nicht immer reicht

Phu, jetzt stehst Du da mit dem kleinen Knopf und realisierst ganz schön schnell, dass die gute Vorbereitung auf einen Welpen zwar wichtig war, sie Dir im wahren Leben aber nicht immer weiterhilft. Aufgeben? Keine Option, schließlich war das gestern der erste Tag und der Welpe noch nicht richtig angekommen. Ab heute wird alles besser. 

Gestern hast Du ja bereits gelernt, dass Du auf jeden Fall aufräumen musst. Somit werden schnell alle weiteren Blumen verbannt und die teure Vase von Oma lieber mal eine Etage nach oben gestellt. Blöderweise hast Du vergessen, dass Deine Lieblings-Sneaker noch im Flur stehen – das kleine Krokodil leider nicht. Du hattest Dich schon gewundert, warum es auf einmal so still ist. Übrigens fast immer ein sicheres Zeichen, dass da gerade was schiefgeht.

Na ja, schade, aber Du wolltest eh schon lange neue Schuhe kaufen. Derweil schaust Du aber noch mal in den Welpenratgeber. Dort findest Du vielleicht Folgendes: „Lassen Sie Ihren Welpen nicht unbeaufsichtigt und achten Sie penibel darauf, dass Ihre Wohnung welpensicher ist.“ Danke dafür! Leider stand dort nicht, dass Du am besten auch die Fußmatte, die Schuhe, die Möbel und sämtliche Dekoartikel erst einmal in den Keller räumst und Teppiche völlig überbewertet werden. 

3 Wochen nach dem Welpeneinzug – müde, aber schlauer

Die ersten 3 Wochen liegen hinter Euch. Du riechst leicht komisch, weil Du irgendwie nicht mehr regelmäßig unter die Dusche kommst. Denn sobald Du diesem kleinen Teufel den Rücken zudrehst fällt ihm ein neuer Blödsinn ein. Er hat einfach zu viel bunte Knete im Kopf. Und 10 Minuten alleine bleiben, während Du Dir das heiße Wasser über den Körper laufen lässt? Tja, geht – aber jetzt wissen auch die Nachbarn, dass Du duschst. Zwergi hat’s lautstark verkündet.

Von Deinen Blumen hast Du Dich mittlerweile verabschiedet und der Garten sieht jetzt irgendwie „anders“ aus. Deine Einrichtung ist nun zweckmäßig und auf das Nötigste beschränkt und MakeUp hilft kaum noch gegen die dunklen Ringe unter den Augen, die Deinen Schlafmangel mittlerweile deutlich sichtbar machen. 

Okay, ganz so schlimm ist es dann eher selten, aber die Meisten kommen nach ziemlich genau 3 Wochen doch irgendwie etwas abgekämpft daher. Und dann fällt der berühmte Satz, den ich als Hundetrainerin immer wieder von Besitzern höre:

„Ich dachte, ich bin gut vorbereitet, aber das es so komplex ist, hätte ich nicht gedacht.“
Ja ja, so ein Welpe stresst manchmal auch und ist nicht nur süß.

Erwartungen und Welpenerziehung – warum „Sitz“ und „Platz“ (noch) egal sind

Ja, so sind sie die lieben Kleinen. Können nicht bis 3 zählen, hauen ihre spitzen Welpenzähne in alles, was sie finden können, vergessen draußen ihr Geschäft zu machen – holen das aber nach dem Spazierengehen umgehend im Haus nach. Ganz zu schweigen davon, dass sie zur Ruhe kommen, denn den Satz „nach müde kommt blöd“ beherrschen sie in Perfektion. 

Immer wenn Du in den Welpenratgeber schaust hast Du das Gefühl, dass Du es einfach nicht auf die Kette bekommst und anscheinend „zu blöd“ bist einen Welpen zu erziehen. Schließlich müsste er lt. Liste nun schon nett an der Leine laufen, „Sitz“ und „Platz“ aus dem FF können und auf jeden Fall schon stubenrein sein. Dein Welpe hingegen kann „nur“ mega süß gucken. Von Instagram hast Du dich (hoffentlich) schon abgemeldet, denn die ganzen Musterschüler dort deprimieren Dich völlig. 

Aber hey – ganz ehrlich? So wie Dir geht es den allermeisten Menschen. Selbst bei uns „Profis“ läuft in dieser Zeit selten alles nach Plan A. Hier ist jeder Welpe wieder eine neue Herausforderung, denn jeder macht irgendetwas, was die Hunde davor noch nie gemacht haben. 

Was Dein Welpe jetzt wirklich lernen soll – der Transfer vom Terrorzwerg zum Traumhund

Mein aller erster Rat ist: Entspann Dich und mach Dich frei von Vergleichen. Lerne zusammen mit Deinem Welpen, wie Ihr Euren Alltag am Besten meistern könnt. Nimm Dinge, die nicht optimal laufen als Lernmomente wahr und mach es beim nächsten Mal einfach besser. 

Mein zweiter Tipp: Vergiss das Laufen an der Leine und Dinge wie „Sitz“ und „Platz“. Das lernt der Welpe schon noch früh genug. Baue eine Beziehung zu Deinem Welpen auf. Besprecht von Tag 1 an Eure Regeln und haltet diese auch ein. Dies kann bedeuten, dass Dein Welpe nicht am Tisch betteln darf oder dass das Sofa für ihn tabu ist. Ebenso kannst Du ihm bereits jetzt vermitteln, dass er nicht an Dir hochspringen darf, indem Du ihn sanft hälst und so eine erste Grenze setzt. 

Wie oft kommen Welpen zu mir in die Welpenschule, die mir dann mit 10 Wochen, in der ersten Stunde, zeigen sollen, wie toll sie schon „Sitz“ und „Platz“ können. Unter uns, die Wenigsten zeigen es mir wirklich, dann im Angesicht der ganzen andern Welpen, fremden Menschen und sonstigen Außenreizen, weiß der kleine Kerl gerade nicht mal mehr wie er heißt, geschweige denn, dass sein Frauchen / Herrchen auch noch da ist. Und was sehe ich dann in den Augen der Besitzer? Im besten Fall Verständnis, im Normalfall verletzten Stolz oder gar Enttäuschung. Schade eigentlich. Denn hier wurde gerad etwas von einem Hund verlangt, was er noch gar nicht leisten kann – selbst wenn er wollen würde. 

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass „Sitz“ und „Platz“ in den Bereich der Ausbildung, also des Trainings, von Hunden fallen. Was ein Welpe aber in erster Linie braucht ist Erziehung. Und da besteht ein  Unterschied. Diese beiden Dinge werden ganz oft gleichgesetzt, sind es aber nicht. Und in meinen Augen braucht ein Welpe viel mehr Erziehung und weniger Training. Ein Hund, der gut erzogen ist, braucht gar nicht so viel Training. Ein Hund, der gut trainiert ist, kann aber sehr viel unerzogener sein und nervt massiv, wenn er nicht „unter Kommando“ steht. Das aber nur nebenbei.  

Und hier kommen wir zum entscheidenden Punkt…

Ein Welpe zieht ein Australian Shepherd Welpe

Realistische und faire Ansprüche an Deinen Welpen

Die Meisten wollen den perfekten Hund. Den Hund, der sich anpasst, der da ist, wenn man ihn braucht, der ruhig ist, wenn er nicht an der Reihe ist und der sich in unserer Welt gut zurecht findet. Und das am Besten ab sofort. Dabei wird so oft vergessen, dass Welpen einfach kleine Babys sind, die all das erst lernen müssen und dafür Monate brauchen. Oder konntest Du nach einmal zeigen mit Messer und Gabel essen? Wohl kaum. Wenn doch – Respekt! 

Ist unsere Welt überhaupt noch was für Hunde? 

Unsere Welt ist eng, laut, hektisch und rücksichtslos. Ein Hund darf nicht jagen, auch wenn er ein Jack-Russle-Terrier ist. Dein Hund soll jeden freudig begrüßen, auch wenn er ein Herdenschutzhund ist. Jeder Hund soll völlig leichtführig und möglichst unsichtbar sein, auch wenn er ein Australian Shepherd ist. Vor allem soll ein Hund nicht bellen, auch wenn er ein Hund ist. Ja was zur Hölle soll er denn machen? Miau? Was Hunde in der heutigen Welt leisten müssen ist alles, aber nicht „Sitz“ und „Platz“! 

Gib Deinem Hund die Chance sich in dieser Welt zurechtzufinden

Klar muss auch ein Welpe irgendwann lernen, dass er Kommandos befolgt. Ohne geht es in den wenigsten Fällen. Aber das ist nicht das Erste was er lernen muss. Er muss lernen, dass er Dir vertrauen kann. Dass Du ihm die Welt erklärst. Du musst ihm helfen, sich in unser menschlichen Welt zurechtzufinden. 

Und das fängt bereits an Tag 1 Zuhause an. Lerne Deinem Hund sofort, dass es Regeln gibt und dass diese nicht verhandelbar sind. Also zumindest nicht am Anfang. Wie diese Regeln aussehen muss jeder für sich selber definieren. Das kann kein Trainer vorgeben, denn ich lebe nicht Dein Leben. Eine unserer Regeln ist z. B. das Haus wird zur Haustür niemals ohne Freigabe verlassen, auch wenn diese sperrangelweit offen steht. 

Führe Routinen ein. Feste Rituale helfen Hunden unser Leben gelassen zu sehen. Wenn Du z. B. morgens Deinen Kaffee trinkst, dann soll Dein Hund vielleicht auf seinem Platz liegen und nicht um Dich rumspringen, weil Du vielleicht genau so ein Morgenmuffel bis wie ich. Mit der Zeit wird Dein Hund wissen, dass für ihn nun nichts mehr passiert, wenn Du den Schrank mit den Tassen öffnest und er wird, von sich aus, schon auf seinen Platz gehen. Irgendwann – also nach dem Welpenalter und voraussichtlich nach der Pubertät – wird er Dich vielleicht darum bitten, doch jetzt endlich Deinen Kaffee zu trinken, er würde gerne noch eine Runde pennen. 

So wird aus Deinem Welpen ein entspannter Begleiter

Welpen haben anfangs einen großen Folgetrieb. Mache Dir diesen zu Nutze. Immer wenn das Kleini eh auf dem Weg zu Dir ist, kannst Du Deinen Rückruf trainieren und Dich ganz arg freuen, wie brav der Welpe zu Dir gekommen ist. So schaffst Du völlig  nebenbei, dass der Rückruf von Anfang an klappt und der Hund dabei ein richtig gutes Gefühl hat. Nach und nach kannst Du die Schwierigkeiten steigern, indem Du anfängst ihn auch zu rufen, wenn er ein kleines bisschen abgelenkt ist. Bitte nicht, wenn er gerade die Beete im Garten umgestaltet, denn dazu braucht er seine volle Konzentration und blendet alles um sich rum aus. In dieser Situation holst Du ihn am besten einfach ab. 

Wenn Dein Welpe müde ist, dann lasse ihn gerne in einem Welpenauslauf schlafen, den Du mit einer Decke, Kauartikeln und Spielzeugen wohnlich eingerichtet hast. So kann der Welpe gleich zu Beginn lernen, dass es okay ist, dass Du Deinem Alltag nachgehst und er trotzdem schlafen kann. Hier schaffst Du bereits die Anfänge für das Alleinebleiben und die Selbstregulation. 

Die meisten Welpen sind naturgemäß sehr verspielt. Spiele mit ihm wann und wo immer Du kannst. Dabei ist es wichtig, dass Du nicht einfach nur einen Ball wirfst – den Dir der Welpe mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückbringt – sondern kleine Zerr- oder Sozialspiele (ohne Hilfsmittel, nur Du und der Hund) benutzt. So förderts Du die Bindung nachhaltig und das Zwergerl lernt von Anfang an, dass er ziemlich viel Spaß bei und mit Dir haben kann. Das kannst Du Dir dann irgendwann draußen zu nutze machen, damit Du auch bei größerer Reizlage einen ansprechbaren Begleiter an Deiner Seite hast. 

Eine Pudel Welpe spielt mit dem Besitzer ein Zerrspiel

Ein weiterer positiver Effekt ist hier, dass Du Deiner kleinen Schnapp-Schildkröte ganz nebenbei lernst, seine Zähne so einzusetzen, dass er damit niemandem weh tut. Wird er zu übermütig und die spitzen Zähnchen werden zu fest eingesetzt, gib am besten einen (lauten) Schmerzlaut von Dir und beende das Spiel umgehend. Am effektivsten drehst Du Dich einfach kommentar- und emotionslos weg und beachtest den Welpen kurzzeitig nicht mehr. So lernt er ganz schnell, dass sein eigenes Verhalten durchaus Konsequenzen hat. Ist er zu wild, ist die Party zu Ende, nimmt er sich zurück, dann geht der Spaß weiter. Aber auch das braucht natürlich ein paar Wiederholungen. Deine Finger werden am Anfang etwas leiden. Ich mache immer ein Fest, wenn die Welpenzähne mit ungefähr 4 bis 5 Monaten ausfallen. 

5 praktische Tipps für den Welpeneinzug, die wirklich helfen

  1. Welpensicheres Zuhause: Entferne gefährliche Gegenstände, sichere Kabel und gib Deinem Welpen einen eigenen, sicheren Bereich mit Körbchen / Decke, Spielzeug und Kauartikeln. Gerne darfst Du hier auch füttern. Der Welpe soll sich hier sicher, geborgen und völlig zufrieden fühlen. Seine Wohlfühl-Oase.
  2. Feste Fütterungs- und Schlafzeiten: Struktur hilft Deinem Welpen, sich schneller einzugewöhnen und trägt u.a. auch zur Stubenreinheit bei.
  3. Kurze, positive Trainingssessions: Halte die Übungen unter 5 Minuten, mehrmals täglich – fokussiere Dich auf Bindungsaufbau und Blickkontakt statt auf komplizierte Kommandos.
  4. Ruhephasen einplanen: Welpen brauchen 18-20 Stunden Schlaf täglich. Achte auf Ermüdungsanzeichen und sorge für genügend Ruhephasen. Lerne Deinem Welpen von Beginn an zur Ruhe zu kommen, auch wenn Du Dich nicht mit ihm hinlegst.
  5. Erste Nächte überbrücken: Eine Wärmflasche und ein Kuscheltuch mit dem Geruch der Geschwister im Körbchen helfen Deinem Welpen, sich sicherer zu fühlen.

Fazit: Du schaffst das – und es wird sich lohnen!

Ja, die ersten Wochen mit einem Welpen können anstrengend, chaotisch und überwältigend sein. Aber: Es wird besser! Nach etwa drei bis vier Monaten wirst Du merken, wie sich erste Routinen etablieren und kleine Fortschritte sichtbar werden. Mit etwa sechs Monaten kommt zwar die Pubertät (ein Thema für einen anderen Artikel), aber bis dahin habt Ihr schon eine solide Grundlage geschaffen.

Konzentriere Dich in den ersten Wochen darauf, eine starke Bindung aufzubauen, Vertrauen zu entwickeln und Sicherheit zu vermitteln. Die wichtigsten Kommandos und Alltagsfertigkeiten kommen mit der Zeit ganz von selbst, wenn Dein Welpe emotional stabil und sicher ist.

Und denk daran: Es ist völlig normal, zwischendurch zu verzweifeln oder sich zu fragen, worauf Du dich da eingelassen hast. Aber eines kann ich Dir versprechen – all die durchwachten Nächte, die zerstörten Schuhe und die Pfützen auf dem Teppich sind vergessen, sobald Dein kleiner Terrorkrümel zum ersten Mal freudestrahlend auf Dich zugerannt kommt, weil er Dich wiedersieht. Für diesen Moment lohnt sich alles!

Lass mich wissen, wie es Dir mit Deinem Welpen ergeht – ich freue mich auf Deine Erfahrungen in den Kommentaren! Und wenn Du jetzt sagst, „ja, genau das will ich!“ – hier findest Du die Abkürzung zum Welpenkurs


Über mich: Als zertifizierte Hundetrainerin habe ich in über 25 Jahren Berufserfahrung sehr viele Welpen und ihre Menschen durch die ersten aufregenden Wochen begleitet. In meiner Hundeschule in Kissing teile ich praxiserprobte Tipps, die wirklich funktionieren – und kenne die manchmal chaotischen Realität des Welpenalltags nur zu gut aus eigener Erfahrung als Hundehalterin. Ich habe schon 7 eigene Welpen aufgezogen + zusätzlich 2 Würfe mit jeweils 6 süßen kleinen Welpen, die ihre ersten 8 – 10 Lebenswochen bei mir verbracht haben. 

 

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